| Pressemeldung | Nr. 093

Gemeinsame Erklärung würdigt Versöhnungswerk - Blick auf Zukunft Europas

Deutsche und polnische Bischöfe unterzeichnen Gemeinsame Erklärung
aus Anlass des 40. Jahrestages des Briefwechsels von 1965

Bei einem Festakt aus Anlass des 40. Jahrestages des Briefwechsels der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz von 1965 unterzeichneten deutsche und polnische Bischöfe heute in Fulda eine Gemeinsame Erklärung. Der Briefwechsel habe "Sprachlosigkeit überwunden; er hat Türen aufgestoßen für ein neues Miteinander und Spielräume eröffnet für einen Weg des Friedens, der Verständigung und der Versöhnung", hob der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, in seiner Ansprache hervor. Mit der neuen Gemeinsamen Erklärung würdigen die Bischöfe das Versöhnungswerk der vergangenen 40 Jahre und blicken zugleich in die "gemeinsame Zukunft (...), die Polen und Deutschland in einem geeinten Europa verbindet", so Lehmann.
Gemeinsam wolle man dazu beitragen, dass christliche Werte das Zusammenleben in der Europäischen Union und im gesamten Europa mit prägen. So beschrieb Lehmann eine der zentralen Zukunftsaufgaben, die die Gemeinsame Erklärung benennt. Christen in Polen und Deutschland stünden angesichts neuer gesellschaftlicher Entwicklungen vor großen Herausforderungen, "insbesondere im Hinblick auf den Schutz des Lebens, der Ehe und der Familie." Gleiches gelte für die medizinische Ethik, die zunehmend durch die Interessen von Wissenschaft und Wirtschaft bedroht werde, so die Gemeinsame Erklärung. Weiter heißt es, dass gemeinsam dafür Sorge getragen werden müsse, Europa auch für die künftigen Generationen als einen Lebensort zu gestalten, der die unveräußerliche Würde und die wahre Freiheit der Menschen achte und gewährleiste. "Mit diesem Einsatz für die Gestaltung Europas wollen wir auch zum Aufbau einer friedlicheren Welt beitragen. Dazu gehört auch, dass Europa sich glaubwürdig um ein zukunftsfähiges Verhältnis zu den Ländern des Südens und Ostens einsetzt."
Mit der Gemeinsamen Erklärung legen beide Bischofskonferenzen ein "unmissverständliches Bekenntnis zu der gemeinsamen Verpflichtung" ab, sich auch weiterhin "mit aller Kraft für die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen einzusetzen", erklärte Kardinal Lehmann weiter. Mit Sorge sehen die deutschen und polnischen Bischöfe, "dass die Erinnerung an die finstersten Stunden unserer gemeinsamen Geschichte nicht nur den Geist der Versöhnung gebiert, sondern auch alte Wunden, die noch nicht geheilt sind, wieder aufreißt und den Ungeist des Aufrechnens hervorbringt. Manche Menschen in Politik und Gesellschaft rühren geradezu leichtfertig an den immer noch schmerzenden Wunden der Vergangenheit. Andere wollen sie offenkundig sogar rücksichtslos für persönliche oder politische Zwecke missbrauchen", so die Gemeinsame Erklärung. Der 40. Jahrestag des Briefwechsels sei daher auch Anlass, "solcher Verantwortungslosigkeit im gegenseitigen Verhältnis mit allem Nachdruck zu widersprechen". Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz unterstrich: "Dem Ungeist des Aufrechnens, der die Menschen gegeneinander aufbringt, erteilen wir eine eindeutige Absage."
Die feierliche Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung fand im Rahmen der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda statt. Zum Festakt und zur Unterzeichnung der deutschen Fassung war eine Delegation der Polnischen Bischofskonferenz unter Leitung ihres Vorsitzenden, Erzbischof Józef Michalik (Przemysl), angereist. Am Samstag (24.09.2005) wird eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung ihres Vorsitzenden Karl Kardinal Lehmann die polnische Fassung in Breslau/Wroclaw im Rahmen der Vollversammlung der Polnischen Bischofskonferenz unterzeichnen.


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