| Pressemeldung

Gebetsinitiative "Kreuzweg" und "Rosenkranz"

Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, lädt zu Friedensgebeten ein

Angesichts des Krieges finden in vielen Kirchen Friedensgebete statt. Als Ausdruck der besonderen Solidarität mit den Opfern des Krieges lädt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, besonders zum Gebet des Kreuzwegs und des Rosenkranzes ein.
Im Wortlaut:
"Kriegerische Auseinandersetzungen bedeuten für viele Menschen Leid und Tod. Die Welt, in der wir leben, gleicht einem Körper, der von den Wunden des Krieges gezeichnet ist. Es sind Menschen, die diese Wunden schlagen, und es sind Menschen, für die unter den Kriegsfolgen alles zusammenbricht.
Kriege sind immer Niederlagen der Menschheit. Im Augenblick einer kriegerischen Auseinandersetzung werden wir uns schmerzhaft unserer Grenzen bewusst, Gerechtigkeit und Frieden zu sichern, Spannungen abzubauen sowie Tyrannei und Unrecht zu beseitigen.
Der Kriegslärm übertönt den Schmerz der Verwundeten, den Schrei der Verzweifelten und den Ruf nach Frieden. Krieg ist die Zeit, in der Christen auf Jesus und seinen Leidensweg blicken. Er hat freiwillig den Kelch des Leidens getrunken und ist so seiner Sendung treu geblieben. In der Erfahrung der Verlassenheit und im Sterben am Kreuz hat er die extremsten Erfahrungen, die Menschen machen können, auf sich genommen. Weil Gott seinen Sohn nicht im Todesschicksal beließ, sondern von den Toten auferweckte, hat er die allmächtige Liebe seines Vaters offenbart. Deswegen schöpfen Christen im Blick auf den Weg Jesu zum Kreuz Hoffnung und Kraft.
Angesicht des Leidens und Sterbens in gewaltsamen Auseinandersetzungen empfinden viele Menschen Hoffnungslosigkeit und die Zerbrechlichkeit ihres Lebens. Sie werden sprachlos angesichts des Leidens anderer. In dieser Situation begleiten Christen ihren Erlöser auf der letzten Wegstrecke seines Lebens. Mit ihm den Weg zum Kreuz zu gehen ist Ausdruck stummen Schmerzes. Im Lichte der Ostererfahrung erwächst daraus die Kraft, die Not auszuhalten und die Hoffnung nicht zu verlieren.
Am Ende des Kreuzweges stehen wir unter dem Kreuz Jesu. Er blickt auf die Menschen, die ihn bis zu diesem schrecklichen Ort begleitet haben und verweist sie aufeinander: "Siehe Dein Sohn - siehe Deine Mutter".
Schwere und dunkle Stunden können wir an der Seite unseres Herrn Jesus Christus durchschreiten, weil er unsere Schmerzen mitträgt und im dunklen Augenblick des Kreuzes die österliche Hoffnung unser Leben stärkt. Zeiten des Krieges sind nicht Zeiten großer Worte. Seit Jahrhunderten nehmen dann Gläubige den Rosenkranz in die Hand und im wiederkehrenden Gebet des Ave Maria finden Traurigkeit, Schmerz und die österliche Hoffnung ihre Sprache.
Kriegsnot bewirkt Sprachlosigkeit. Deshalb sollen in Tagen des Krieges unsere Kirchen "offene Kirchen" sein. Der gebetete Kreuzweg lässt uns die bedrückende Sprachlosigkeit überwinden. Die brennenden Kerzen sind Zeichen tief empfundenen Mitleids und erinnern zugleich an die österliche Verheißung für alle Menschen. Im Blick auf Jesus, der die dunklen Wege des menschlichen Lebens mitgegangen ist, beten wir:
"Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein Heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst".
Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Texte und Hinweise:
Gotteslob, Katholisches Gebet- und Gesangbuch, Nr. 775Deutsches Liturgisches Institut, Trier, www.liturgie.de/projekte/frieden/index.htm[Anm. der Red.: MISEREOR hat veröffentlicht]Gotteslob, Katholisches Gebet- und Gesangbuch, Nr. 33 Papst Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben über den Rosenkranz (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 156, hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2002) Deutsches Liturgisches Institut, Trier, www.liturgie.de/informationen/aktuell2003/2003-02-18.htm Deutsches Liturgisches Institut, Trier, Rosenkranz beten, Trier 2003 Sechsseitiges Gebetsblatt mit den Geheimnissen des freudenreichen, schmerzhaften, glorreichen, lichtreichen und trostreichen Rosenkranzes, Bestell-Nr. 4026 (Abb. Sieger Köder), Bestell-Nr. 4027 (Abb. Buchmalerei) Weitere Friedensgebete:Deutsches Liturgisches Institut, Gib Frieden in unseren Tagen, Trier 2003(Wort-Gottes-Feier, Lichtfeier, Friedensgebet, Friedens-Rosenkranz, Texte und Literatur- und Internethinweise, Bestell-Nr. 6096) Auf der Homepage des Deutschen Liturgischen Instituts www.liturgie.de

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