| Pressemeldung | Nr. 115

Festakt der Deutschen Bischofskonferenz 50 Jahre Deutsch-Italienischer Anwerbevertrag

„Beispiel gelungener Integrationsgeschichte“

Mit einem Festakt in Mainz hat die Deutsche Bischofskonferenz heute gemeinsam mit rund 200 Gästen aus Italien und Deutschland an den 50. Jahrestag des Deutsch-Italienischen Anwerbevertrages erinnert, der den Beginn der modernen Arbeitsmigration nach Deutschland markiert.

„Niemand sollte vergessen, wie viel unser Land den Menschen zu verdanken hat, die zu uns gekommen sind“, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofs¬konferenz, Karl Kardinal Lehmann. Gerade auch der Beitrag Italiens zur Alltagskultur in Deutschland sei unübersehbar. In Anwesenheit des Erzbischofs von Mailand, Dionigi Kardinal Tettamanzi, des italienischen Ministers für die Italiener in der Welt, Mirko Tremaglia, des italienischen Botschafters in Deutschland, Antonio Puri Purini, der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Gerda Hasselfeld, sowie weiterer kirchlicher und politischer Vertreter aus Italien und Deutschland unterstrich Kardinal Lehmann die Notwendigkeit, sich der „Realität der dauerhaften Einwanderung“ und den „Herausforderungen der Integration systematisch zu stellen“.

Die aktuellen Ereignisse in Frankreich sollten als „Warnzeichen“ verstanden werden, das zeige, „welche Folgen ein kollabierender gesellschaftlicher Zusammenhalt mit sich bringen kann“. Umso wichtiger sei es „für die richtige Perspektive im Umgang miteinander zu werben: weg von Misstrauen und Abwehr, hin zu einer Anerkennung des Fremden und zur Offenheit gegenüber den sozialen und kulturellen Chancen des Zusammenlebens“. Ein „gesellschaftlicher Konsens über die Grundlagen des Zusammenlebens“ sowie „gemeinsame Werte, die eine Ordnung des Miteinanders tra¬gen“ bilden die Basis für eine erfolgreiche Integration, betonte Lehmann.

Der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Dr. Josef Voß (Münster) unterstrich, dass mit dem Deutsch-Italienischen Anwerbevertrag „ein neues Kapitel des Miteinanders mit Menschen aus unterschiedlichen Sprachen und Kulturen in unserem Land“ begonnen habe. Er stand am Anfang einer Reihe von weiteren Abkommen: Griechenland (1960), Spanien (1960), Türkei (1961), Marokko (1963), Portugal (1964), Tunesien (1965), Jugoslawien (1968).

Seinen Dank „für ein fünfzig Jahre andauerndes Engagement, um den Italienern in Deutschland Anteilnahme, Solidarität und Hoffnung zu bieten“ sprach der italienische Botschafter, Antonio Puri Purini, der Deutschen Bischofskonferenz aus: „Die Katholische Kirche lässt niemals jemanden allein und sie hat dies einmal mehr bewiesen in den härtesten Jahren der Auswanderung für die Gastarbeiter …“.

Der Erzbischof von Mailand, Dionigi Kardinal Tettamanzi, dankte der katholischen Kirche in Deutschland, den Missionaren und Ordensangehörigen für die große Unterstützung der italienischen Migranten, die sie unter anderem in den italienischen Missionen und den Einrichtungen der Caritas gefunden haben.
Um 18.00 Uhr wird im Hohen Dom zu Mainz ein Pontifikalamt aus Anlass der Jubi¬läumsver-anstaltung gefeiert, bei dem Karl Kardinal Lehmann die Predigt hält.
Zum Festakt hat die Delegatur der italienischen katholischen Gemeinden eine Festschrift unter dem Titel „50 Jahre Anwerbevertrag Deutschland-Italien“ herausgegeben.

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