| Pressemeldung | Nr. 187

Fachtagung zur UN-Behindertenrechtskonvention

„Menschen mit Behinderung durch Sport integrieren“

Sportliches Engagement und ein Leben mit Behinderung schließen einander nicht aus. Darauf hat heute der Sportseelsorger der Deutschen Bischofskonfe­renz, Pfarrer Hans-Gerd Schütt, anlässlich eines Symposiums in Leverkusen aufmerksam gemacht, das unter dem Leitwort „Sport und Behinderung – Die Herausforderungen der UN-Behindertenkonvention“ steht. Schütt betonte, dass der katholischen Kirche viel an der seelsorglichen Begleitung der Olym­pischen Spiele und vor allem der Paralympics liege, was sich vor allem in einem guten Kontakt zu den Jugendcamps der Paralympics zeige. „Wir müs­sen Menschen mit Behinderung durch Sport integrieren. Die Kirche leistet viel zur Integration behinderter Menschen, sei es in Schulen oder Verbänden. Mit unserer Arbeit, gerade im katholischen Sportverband, wird der praktische Lebensvollzug der Kirche an den Menschen deutlich“, so Schütt. Er unter­strich, dass sich zum ersten Mal Verantwortliche aus Kirche, Politik und Sport mit dem Thema der UN-Behindertenrechtskonvention auseinandersetzten.

Nach Auffassung der Leiterin der Arbeitsstelle Pastoral für Menschen mit Behinderung der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Simone Bell D’Avis, gebe die Behindertenrechtskonvention eine Hilfestellung, wie der Sport barrierefrei praktiziert werden könnte. Die Kirche müsse sich mit ihren Verbänden und vielfältigen Angeboten auseinandersetzen, um Menschen mit Behinderung eine Teilhabe an sportlichen Ereignissen zu ermöglichen.

Der UN-Sonderberater für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden, Willi Lemke, hob während der Tagung die Bedeutung des Sports für die Integ­ration von Menschen mit Behinderung hervor. Sie begegneten noch viel zu oft gesellschaftlichen Barrieren, Vorurteilen und Diskriminierung, sagte Lemke. Es sei wichtig, Bewusstsein, Kenntnisse und Kommunikation zu fördern, um Stigmatisierung und Diskriminierung gegenüber Menschen mit einer Behinde­rung „im Keim zu ersticken“. Ihre Rechte und Positionen müssten weiter gestärkt werden.

Christoph Hübenthal, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Arbeitskreises Kirche und Sport, betonte: „Die Umsetzung der UN-BRK im Sport kann unsere Wahrnehmung des Sports insgesamt verändern, indem sie erneut und anders die Frage aufwirft, was guten und gelingenden Sport eigent­lich ausmacht. Sportrelevante Bewertungskategorien wie Leistung, Schönheit oder Erfolg könnten eine Umdeutung erfahren, ebenso der Beitrag des Sports zu einem guten und gelin­genden Leben.“ Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung beim Deutschen Olympischen Sportbund, forderte, die Konvention in allen gesell­schaftlichen Bereichen noch stärker bekannt zu machen. „Sie hat zum Beispiel im Sport noch nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient.“

Veranstal­ter der Fachtagung sind das „Berliner Institut für christliche Ethik und Politik“, der „Wissen­schaftliche Beirat des Arbeitskreises Kirche und Sport“ und die „Arbeitsstelle Pasto­ral für Menschen mit Behinderung der Deutschen Bischofskonferenz“. Rund 150 Personen aus Fach- und Selbsthilfeverbänden, Politik, Wissenschaft und Kirche nahmen an der Veran­staltung in der Leverkusener BayArena teil.

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