| Pressemeldung | Nr. 025

Erzbischof Zollitsch würdigt Kölner Erzbischof

Papst Franziskus nimmt Rücktrittsgesuch von Kardinal Meisner an

Papst Franziskus hat mit dem heutigen Tag das Rücktrittsgesuch des Kölner Erzbischofs, Kardinal Joachim Meisner, angenommen. Mit Kardinal Meisner verlässt der dienstälteste Bischof die Deutsche Bischofskonferenz.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, würdigte Kardinal Meisner in einer ersten Stellungnahme als einen „Mann der klaren Worte, der die Botschaft des Evangeliums und die Lehre der Kirche offensiv verkündet“. 25 Jahre sei Kardinal Meisner Mitglied der Bischofskonferenz gewesen und habe diese in besonderer Weise geprägt: „In ihm hatten wir einen unerschrockenen Glaubenszeugen zur Seite, dem wir zahlreiche Impulse verdanken. Er regte ebenso gesellschaftliche Debatten an wie er Stellung bezog zum kirchlichen Leben in der modernen Gesellschaft. Nicht zuletzt haben seine Predigten auf unseren Vollversammlungen einen unerschütterlichen Glauben und tiefes Gottvertrauen bezeugt“, so Erzbischof Zollitsch.

Bereits früh habe Kardinal Meisner durch verschiedene Kontakte die Kirche in Westdeutschland erlebt. Nach seiner Ernennung zum Weihbischof in Erfurt (1975) erfolgte 1980 die Berufung zum Bischof von Berlin. Bereits zwei Jahre später wurde Kardinal Meisner Vorsitzender der Berliner Bischofskonferenz: „Als Bischof, der für Ost- und Westberlin zuständig war, war Kardinal Meisner immer bemüht, Grenzen zu überwinden. Durch die Erfahrung der Repressalien durch das kommunistische Regime der DDR wuchs auch sein Widerstandswille gegen jegliche Form bevormundender Autorität. Oft hat er im Kreis unserer Mitbrüder von diesen prägenden Erfahrungen gesprochen“, sagte Erzbischof Zollitsch.

Mit der Wiedervereinigung der Bundesrepublik Deutschland wurde durch ein Dekret des Heiligen Stuhls 1990 die Berliner Bischofskonferenz mit der Deutschen Bischofskonferenz vereint. „Kardinal Meisner hat diesen Vereinigungsprozess unserer Konferenz wegweisend gestützt und couragiert mitgetragen. Er, wie auch die anderen Bischöfe aus Ostdeutschland, waren Mittler der Einheit unserer Bischofskonferenz“, betonte Zollitsch. Ausdrücklich würdigte er das Engagement von Kardinal Meisner in der Deutschen Bischofskonferenz: „Wir wissen den aufopferungsvollen Dienst unseres Mitbruders zu würdigen: Als langjähriger Vorsitzender der Liturgiekommission hat er zahlreiche Projekte initiiert und begleitet, wie etwa den Eucharistischen Kongress im vergangenen Jahr, der zu einem großen Fest des Glaubens in unserem Land wurde.“ Auch die Übersetzung der liturgischen Bücher und das neue GOTTESLOB lagen Kardinal Meisner besonders am Herzen. Erzbischof Zollitsch fügte hinzu: „Dem Osten Europas blieb der Kölner Erzbischof stets treu verbunden. Als Vorsitzender der Unterkommission für Mittel- und Osteuropa war es ihm ein großes Anliegen, ein eigenes Hilfswerk ins Leben zu rufen. Mit der Gründung von RENOVABIS vor fast 21 Jahren, dem Osteuropahilfswerk der katholischen Kirche, konnte der Kardinal seine Vision von einer solidarischen Kirche mit dem Osten verwirklichen. Für dieses Engagement sind wir als Bischofskonferenz sehr dankbar.“ Die Verbundenheit des Kölner Erzbischofs gelte auch vielen anderen Ländern der Welt. Dafür stehe die historische Partnerschaft zwischen dem Erzbistum Köln und dem Erzbistum Tokyo ebenso wie die langjährige Präsidentschaft Kardinal Meisners im Deutschen Verein vom Heiligen Land. Mit großer Hingabe und durch vertrauensvolle Kontakte habe sich Kardinal Meisner auch in den päpstlichen Dikasterien engagiert und über viele Jahre den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. mit Rat und Tat zur Seite gestanden: „Sein enges Verhältnis zum Heiligen Stuhl und zu den Päpsten ist prägend für Kardinal Meisner. Es ist ihm ein tiefes Anliegen, die Verbundenheit zwischen Rom und der Ortskirche in mitbrüderlicher Weise eng zu halten“, so Erzbischof Zollitsch.

„Ich bin Kardinal Meisner für seinen priesterlichen und bischöflichen Dienst dankbar. Sein Zeugnis und seine Verkündigung hat Generationen von Gläubigen geprägt, seine Predigten Suchenden und Fragenden Orientierung geboten. Der Eifer für die Verkündigung des Evangeliums und besonders auch der Einsatz für den Schutz des menschlichen Lebens in all seinen Phasen kennzeichnen das Wirken Kardinal Joachim Meisners in der Nachfolge Jesu Christi“, so Zollitsch.

1993 schrieb Kardinal Meisner: „Der Mensch ist der ewige Pilger, der stets unterwegs ist. Er kommt vom Morgenland seiner Jugend und wandert zum Abendland seines Alters hinein in die Gegenwart Gottes … Wir können aus der Zeit nicht aussteigen, wir können den Weg nicht verlassen … Der Christ braucht die Begegnung mit dem anderen Christen, denn keiner hat den Glauben aus sich selbst und von sich selbst.“ Kardinal Meisner habe sich, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, immer als ein solcher Pilger unter dem Kreuz verstanden. Erzbischof Zollitsch: „Wir wünschen ihm im ‚Abendland seines Alters‘ viele bereichernde Begegnungen mit Gott und den Menschen. Möge er die Kirche in Deutschland mit seinem Gebet weiterhin begleiten.“

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