| Pressemeldung | Nr. 127

Erzbischof Zollitsch würdigt Fall der Berlin Mauer in Paris

„Freude über ein Leben in Freiheit“

Anlässlich des heutigen 20. Jahrestages der Deutschen Einheit hat der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) an die historische Dimension des Ereignisses erinnert. In seiner Predigt vor der Vollversammlung der CCEE in Paris bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, „den Tag der Deutschen Einheit als Tag des Dankes und der Freude über ein Leben in der Freiheit“.

Erzbischof Zollitsch erinnerte daran, dass es im Europa des 20. Jahrhunderts „in Gestalt mörderischer Ideologien nicht wenige gab, die alle Gewalt auf der Erde für sich in Anspruch nahmen. Wir, die heute leben dürfen, haben viel Grund zum Dank dafür, dass solche Wahngebilde ihr Ende gefunden haben“, machte Zollitsch mit Blick auf die jüngere Geschichte deutlich. Einerseits wirkten diese aber weiter nach, warnte der Erzbischof; andererseits gebe es auch aktuell immer wieder falsche, oft sogar gewaltbehaftete Vorstellungen davon, wie die Vollendung der Welt aussehen solle und wer für sie zuständig sei. „Zu Recht sind wir dankbar dafür, dass auf unserem Kontinent die Freiheit der Religion im Großen und Ganzen gewährleistet ist“, so Zollitsch. Gleichzeitig sei es aber um so notwendiger, den Glauben an Gott auch im öffentlichen Leben zur Geltung zu bringen, denn „der Weg der Kirche in der modernen Welt muss der Weg Jesu bleiben“. Dies sei sowohl dort so, wo die Kirche akut bedrängt werde als auch dort, wo ihre Überzeugungen subtiler relativiert würden, also auch in solchen Ländern, die Religionsfreiheit achteten und in denen Staat und Kirche in einem positiven Verhältnis zueinander stünden. Zollitsch ermutigte die Präsidenten von 32 Bischofskonferenzen und die Vertreter des Heiligen Stuhls mit Optimismus nach vorne zu schauen. „Freude und Zuversicht des Herrn sollen auch unsere Freude und Zuversicht sein. Deshalb werden nicht Pessimismus und dunkle Farben unser Wirken in Europa bestimmen, sondern die spezifische Verbindung von Realismus, Gelassenheit und Zuversicht, die dem Glaubenden geschenkt wird.“ Die Kirche sei nicht naiv, so Zollitsch; sie leide mit einer Welt, die in Wehen liege (Röm 8,22) und der Vollendung noch zustrebe. Dieser Welt aber diene sie dadurch, dass sie die Hoffnung stärke: freilich eine Hoffnung auf das Gottmögliche, das größer sei als das Menschenmögliche.Die Vollversammlung der CCEE endet an diesem Wochenende in Paris. Sie hatte sich seit Donnerstag mit dem Thema „Kirche und Staat – 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer“ beschäftigt. Der Vorsitzende der CCEE und Erzbischof von Esztergom-Budapest, Kardinal Peter Erdö, hatte Erzbischof Zollitsch gebeten, den Gottesdienst für die Mitglieder der Vollversammlung am Tag der Deutschen Einheit in Paris zu feiern.

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