| Pressemeldung | Nr. 138

Erzbischof Zollitsch gratuliert zum Jüdischen Neujahrsfest

Treffen mit dem israelischen Botschafter in Berlin

KNA-Bild
v.r.n.l.: Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, im Gespräch mit Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter Israels in Deutschland. Foto: Radtke/KNA-Bild

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hat den jüdischen Mitbürgern zum bevorstehenden Neujahrsfest Rosch haSchanah gratuliert, das am kommenden Montag gefeiert wird. In seiner Grußbotschaft kritisiert Erzbischof Zollitsch die jüngsten antisemitischen Angriffe auf Juden in Deutschland. „Die jüdische Gemeinschaft und alle, denen das Wohl der jüdischen Gemeinschaft am Herzen liegt, durchleben zurzeit schwierige Wochen und Monate. Der brutale Anschlag auf Rabbiner Daniel Alter, begangen vor den Augen seiner kleinen Tochter, hat uns alle schockiert und empört. Leider steht diese Tat nicht isoliert da, wie die verbalen Angriffe auf Schülerinnen und Schüler einer Berliner jüdischen Grundschule wenige Tage später zeigten. Es ist für uns alle beschämend, dass Menschen angepöbelt, beleidigt und geschlagen werden, weil sie Juden sind“, schreibt Erzbischof Zollitsch.

Die antisemitischen Angriffe treffen nicht nur die jüdische Gemeinschaft, sondern ebenso das Zusammenleben der Gesellschaft. „Jedes Miteinander beruht auf gegenseitigem Vertrauen. Vertrauen entsteht, wo wir einander respektieren und uns um gegenseitiges Verständnis bemühen. Vorurteile und erst recht Angriffe gegen Menschen anderer Religion, Weltanschauung oder Herkunft zerstören dieses Vertrauen. Deshalb ist es unsere gemeinsame Aufgabe, Respekt und Verständnis zu fördern und denen, die das Vertrauen zerstören, entschieden entgegenzutreten“, so Zollitsch. Die Beschneidungsdebatte, die ein Urteil des Kölner Landgerichts ausgelöst hat, kritisierte er als Mangel an Respekt und Verständnis. Dass über religiöse Rituale und Gebote kontrovers debattiert werde, sei in einer freien Gesellschaft nicht ungewöhnlich: „Doch der Eifer, mit der über die Beschneidung von Jungen gestritten wird, und die Häme und Verachtung, mit denen bisweilen über die vermeintlich archaischen biblischen Gebote gesprochen und geschrieben wird, sind nicht nur irritierend, sondern verletzend.“

Erzbischof Zollitsch, der die Grußbotschaft an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, geschickt hat, überreichte die Botschaft heute auch bei einem Treffen mit dem Botschafter Israels in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman. Während des Gesprächs tauschten sich Erzbischof Zollitsch und Botschafter Hadas Handelsman über die aktuelle politische Lage in Israel und die Präsenz der katholischen Kirche im Heiligen Land aus. Beide Seiten stimmten überein, dass es auch weiterhin eine sichtbare Präsenz des Christentums in Israel geben müsse. Botschafter Hadas Handelsman erklärte, Israel verurteile aufs Schärfste den jüngsten Angriff auf das Kloster Latrun bei Jerusalem. Fanatiker in den eigenen Reihen seien ein Problem, mit dem der Staat umgehen müsse, so der Botschafter. Sie wendeten sich allerdings nicht nur gegen Christen, sondern vor allem auch gegen israelische staatliche Institutionen. Erzbischof Zollitsch und Botschafter Hadas-Handelsman sprachen auch über das so genannte „Beschneidungsurteil“ und stimmten überein, dass es eine gesetzliche Regelung geben müsse, die den Auffassungen der Religionsfreiheit genüge.


Hinweise:

Die Grußbotschaft von Erzbischof Zollitsch zum diesjährigen Rosch haSchanah finden Sie untenstehend zum Herunterladen.

Pressefotos der Begegnung zwischen Erzbischof Zollitsch und Botschafter Hadas-Handelsman sind abrufbereit unter www.kna-bild.de.

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