| Pressemeldung | Nr. 146

Erzbischof Zollitsch: „Ehrenamtliches Engagement in der Kirche stärken“

Führen im Ehrenamt - Frauenperspektiven. Fachtagung der Deutschen Bischofskonferenz in Frankfurt

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hat zum internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember das ehrenamtliche Engagement von Frauen in Kirche und Gesellschaft hervorgehoben. „Unsere katholische Kirche in Deutschland lebt ganz entscheidend vom ehrenamtlichen, und d. h. vom freiwilligen und unentgeltlichen Engagement vieler Frauen in den Verbänden, Pfarreien und auf den verschiedenen Ebenen einer Diözese“, sagte der Freiburger Erzbischof bei der Fachtagung „Führen im Ehrenamt – Frauenperspektiven“ der Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Frankfurt. Er lobte ausdrücklich auch den „Einsatz als katholische Frauen im zivilen Bereich“, für „benachteiligte Frauen, für Migrantinnen, für Alleinerziehende und überhaupt für die Interessen von Frauen und Familien“.

Mehr als zwei Drittel aller ehrenamtlich Tätigen in der Kirche seien Frauen. „Ohne ihr Engagement würden die Vorbereitung der Kinder auf die erste heilige Kommunion, die Firmkatechese, die Besuchsdienste im Krankenhaus und Altenheim, ungezählte caritative Projekte, die Dienste von Lektoren und Kommunionhelfern, der Kirchenchor und die Bücherei, die Eine-Welt-Arbeit und vieles mehr einfach wegbrechen“, betonte Zollitsch. Die engagierten Frauen „wünschen sich zu Recht, dass die Priester wie die hauptberuflichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sie auch als kompetente Partnerinnen in der Pastoral und Caritas ernst nehmen.“  Da die Zahl der ehrenamtlich engagierten Frauen und auch Männer in der katholischen Kirche bei weitem die Anzahl der Hauptamtlichen in der Pastoral übersteige, setzten auch  die neuen pastoralen Ordnungen in den Bistümern vermehrt auf das Ehrenamt, sagte der Erzbischof. „Wir Bischöfe sprechen uns dafür aus, die ehrenamtlichen Frauen und Männer in der Kirche zu stärken, ihr Engagement neu zu würdigen und in die Gesamtpastoral einzubinden.« Ehrenamt ist „kein Lückenbüßer“.

Georg Kardinal Sterzinsky, Vorsitzender der Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft sagte, es sei ein „wichtiges Anliegen“  der Bischofskonferenz, den Anteil von Frauen in verantwortlichen Positionen der Kirche zu erhöhen. „Das heißt aber keineswegs, dass wir die Zahl der Hauptberuflichen reduzieren und durch Ehrenamtliche ersetzen wollen. Das Ehrenamt hat ein eigenes Profil, es ist kein Lückenbüßer“, betonte der Kardinal. „Alle Getauften und Gefirmten haben teil an den drei Ämtern Christi und wirken auch im Ehrenamt mit am Aufbau der Kirche und einer humanen Gesellschaft.“

Bischof Dr. Joachim Wanke, Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, hob hervor, dass Frauen spezifische Perspektiven in Kirche und Gesellschaft einbrächten. „Wir brauchen Frauen mit Führungswillen und Leitungskompetenz, die dem Evangelium in Kirche und Gesellschaft eine Stimme geben.“ Weiter sprach sich der Bischof für „eine Kultur wechselseitiger Wertschätzung“ aus. Das Verhältnis von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen,  Frauen in Führungspositionen und Bischöfen sowie Frauen und Männern allgemein funktioniere „nicht wie ein Nullsummenspiel, in dem der Gewinn der Einen ein Verlust für die anderen ist. Vielmehr können beide miteinander gewinnen, wenn sie an einem Strang ziehen.“

Mehr Frauen in FührungspositionenMaria Theresia Opladen, Präsidentin der AG Katholischer Frauenverbände und -gruppen, setzte sich dafür ein, „dass die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass Frauen und Männer neben ihrer Erwerbs- und Familienarbeit ehrenamtlich tätig bleiben oder werden können.“ Da sich das Ehrenamt in Zukunft immer weiter professionalisieren werde, hätten außerdem auch Ehrenamtliche „einen nachhaltigen und verlässlichen Anspruch auf Weiterbildung und Qualifizierung, die letztlich auch berufsqualifizierend anzuerkennen sind“, sagte Opladen, die auch Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist.

Dr. Daniela Engelhard, Seelsorgeamtsleiterin des Bistums Osnabrück, forderte „mehr Männer in der sozial-caritativen Arbeit direkt vor Ort und mehr Frauen in Führungspositionen auf den mittleren und höheren Ebenen.“ Es sei notwendig, „dass die tragende Rolle von Frauen auch in der Öffentlichkeit sichtbarer wird. Frauen, die ehrenamtlich oder hauptamtlich eine Führungsaufgabe in der Kirche wahrnehmen, tragen zur Überwindung eines einseitig männlichen Bildes von Kirche in der Öffentlichkeit bei.“

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