| Pressemeldung

Erste Stellungnahme Bischof Karl Lehmanns, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zur Vergebungsbitte des Papstes

Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz begrüße ich die Vergebungsbitte, die Papst Johannes Paul II. im Petersdom während eines Gottesdienstes für Leid und Unrecht aussprach, die in vielen Bereichen von Mitgliedern der Kirche, zu denen auch die Verantwortlichen zählen, Menschen zugefügt wurden. Ich danke dem Heiligen Vater für diesen geschichtlich einmaligen Akt am Beginn eines neuen Jahrtausends.
Der Papst hat dies als Bitte an Gott vorgetragen: Wir befreien uns nicht selbst durch eine Erklärung von Schuld, sondern wir bitten Gott um Vergebung. Dies ist auch der Grund, warum keine einzelnen Personen und Gruppen namentlich genannt werden. Dies heißt aber nicht, der Papst rede unbestimmt und unverbindlich. Es gab schon in den vergangenen Jahren bis in die Gegenwart an die hundert konkrete Beispiele, die der Papst vom Kolonialismus über die Kirchenspaltungen, Inquisition, Frauendiskriminierung und Judenverfolgung bis zu heutigen Ereignissen (z.B. Mafia, Ruanda) beklagt hat (vgl. die unten genannten Dokumentationen).
Es wird deutlich, dass die große Vergebungsbitte des heutigen Tages den Papst von Anfang seines Pontifikates an leitete, auf vielen Pastoralreisen in alle Welt begleitete und einer der Höhepunkte seines Wirkens und des Heiligen Jahres 2000 ist.
Ich werde am Montag, 13. März, im Zusammenhang des Eröffnungsgottesdienstes der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Mainzer Dom (18.30 Uhr) in der Predigt ausführlicher auf diese Vergebungsbitte eingehen.
Mainz, 12. März 2000
Bischof Karl Lehmann
Die Texte von Johannes Paul II. finden sich in:
Johannes Paul II., Wir fürchten die Wahrheit nicht. Der Papst über die Schuld der Kirche und der Menschen, Graz: Styria 1997Luigi Accatoli, Wenn der Papst um Vergebung bittet: Alle "mea culpa" Johannes Pauls II. an der Wende zum dritten Jahrtausend, Innsbruck: Tyrolia 1999Die wird historisch und theologisch vorbereitet durch eine Begleitstudie der Internationalen Theologischen Kommission: Erinnern und Versöhnen: Die Kirche und die Verfehlungen in ihrer Vergangenheit (Reihe: Neue Kriterien 2), Einsiedeln/Freiburg: Johannes 2000.

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