| Pressemeldung

Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann, zur Zulassung der Abtreibungspille RU 486

Die Bekanntgabe der baldigen offiziellen Zulassung der Abtreibungspille RU 486 (Mifepriston) für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland ist der vorläufige Endpunkt einer bald ein Jahrzehnt dauernden Diskussion, in der die deutschen Bischöfe immer wieder vor der Einführung gewarnt haben. Wenn auch die kontrollierten Vertriebswege den Mißbrauch verhindern sollen, so mindert dies keineswegs die grundlegenden Bedenken.

Die ständige Berufung auf die angeblich schonendere und sanftere Methode der Abtreibung erweckt den Eindruck, diese Form des Schwangerschaftsabbruchs sei medizinisch und schließlich auch ethisch harmloser. Dadurch wird verdeckt, daß jede Abtreibung Unrecht ist und bleibt. Die Hemmschwelle, ein ungeborenes Kind zu töten, wird gesenkt. Die Einstufung von RU 486 als Arzneimittel macht die Schwangerschaft zu einer Krankheit und das ungeborene Kind zu einem zu beseitigenden Schaden. So wächst die Gefahr, daß die bewußte Tötung ungeborenen Lebens zu einem üblichen Mittel der Geburtenregelung wird.

Im übrigen weiß man schon heute, daß die medizinischen Risiken für die Frau nicht unerheblich sind und die seelischen Verwundungen tief gehen können. Der Druck auf die Frau kann von außen gesteigert werden. Darum ist RU 486 auch ganz und gar kein frauenfreundlicher Fortschritt, wie dies immer wieder hingestellt wird.

Die Deutsche Bischofskonferenz bedauert zutiefst, daß diese Argumente kein entscheidendes Gehör gefunden haben, und wird nicht aufhören, sich mit allen Mitteln für das Leben des ungeborenen Kindes einzusetzen, das durch die Zulassung noch stärker gefährdet wird. Dabei wird sie eng mit den Kirchen innerhalb der Europäischen Union zusammenarbeiten, die durch das Verfahren der gegenseitigen Anerkennung im Rahmen der Zulassung von Arzneimitteln in der selben Situation sind und die gleiche Aufgabe haben.

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