| Pressemeldung | Nr. 175

Dialogtagung „Für einander einstehen“ der Evangelischen Kirche in Deutschland mit Vertretern orientalisch-orthodoxer Kirchen vom 20. bis 21. Oktober in Berlin

Grußwort von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Naher und Mittlerer Osten“ der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz

Heiligkeiten, Eminenzen, Exzellenzen, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder in Christus!

Es ist mir eine große Freude und besondere Ehre, dass ich als Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Naher und Mittlerer Osten“ der Deutschen Bischofskonferenz heute ein Grußwort an Sie richten kann, mit dem verbunden ich auch Grüße und Segenswünsche unseres Vorsitzenden Kardinal Marx übermitteln darf.

Heiligkeiten, nachdem es gestern Abend bereits zu einer herzlichen und freundschaftlichen Begegnung zwischen Ihnen, Mitgliedern Ihrer Delegationen und Kardinal Marx sowie anderen Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz gekommen ist, wünsche ich mir sehr, dass eine solche herzliche und freundschaftliche Atmosphäre auch die heutigen und morgigen Gespräche prägen möge. Als Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland haben Sie, sehr geehrter, lieber Herr Bischof Dröge, am gestrigen Abendessen teilgenommen. Ich danke Ihnen, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind. Ebenso danke ich für die Einladung an einige katholische Fachleute und an mich als Vertreter unserer Bischofskonferenz, bei diesem bedeutenden evangelisch – orientalisch-orthodoxen Dialog heute und morgen gemeinsam mit Vertretern der Orthodoxen Bischofskonferenz als ökumenische Gäste dabei zu sein.

Dieser Dialog, so haben Sie es in Ihrer Begrüßung gesagt, wird ein theologischer sein, der in ein gemeinsames Gebet am morgigen Abend münden wird. Die Verbindung von theologischem Dialog und gemeinsamem Gebet ist auch ein Kennzeichen der ökumenischen Gespräche, die seit dem Jahr 2004 zwischen den Orientalisch-Orthodoxen Kirchen und der katholischen Kirche geführt werden und an dem Ihre Kirchen, verehrte Heiligkeiten, mit großem Engagement mitwirken. Mit zwei bemerkenswerten Dokumenten, zunächst über die Ekklesiologie und dann über die Ausübung der Communio in der frühen Kirche und deren produktives Vorbild für die Suche nach Communio heute, hat dieser Dialog, wie gestern Abend schon Kardinal Marx betont hat, unser Verständnis füreinander vertieft und uns einander nähergebracht. Aktuell befasst sich der internationale Dialog zwischen unseren Kirchen mit den Initiationssakramenten, insbesondere Taufe und Eucharistie. Heiligkeit, verehrter Papst Tawadros! Gestern Abend ist es bereits angesprochen worden: Sie haben in Ihrer Gemeinsamen Erklärung mit Papst Franziskus vom 28. April 2017 während seines Besuches bei Ihnen in Ägypten das Anliegen der wechselseitigen Taufanerkennung ausdrücklich unterstützt. Hierfür möchte ich Ihnen aufrichtig Dank sagen.

Heiligkeiten, der Nahe und Mittlere Osten, die Region mit den ältesten christlichen Traditionen weltweit, die nicht zuletzt in Ihren Kirchen lebendig gehalten werden, die Region, in der unser Herr Jesus Christus gelebt hat, für uns am Kreuz gestorben und auferstanden ist, die Region, in der bis heute ein großer Teil der Gläubigen Ihrer Kirchen unter zum Teil schwierigen und schwierigsten Bedingungen lebt, ist die einzige weltweit, für die die Deutsche Bischofskonferenz eine solche Arbeitsgruppe eingesetzt hat wie die, für die ich heute zu Ihnen sprechen darf. Dies ist ein besonderes Zeichen unserer Sorge um die Kirchen im Nahen und Mittleren Osten. Seien Sie gewiss: Im Sinne des Leitworts des heutigen und morgigen Dialogs werden wir auch künftig für einander einstehen. Diese Solidarität, gerade in der Bedrängnis, vertieft und festigt die Communio unserer Kirchen. Im Gebet und in der konkreten Solidarität mit unseren bedrängten, leidenden und verfolgten Geschwistern in den Ländern, die gewissermaßen, im geistlichen Sinne, für uns alle Heimat sind, werden die Katholiken in Deutschland auch künftig nicht nachlassen. Solidarisch und gemeinsam sind wir stark und nur so können wir die äußerst schwierigen Herausforderungen, die sich vor allem im Nahen und Mittleren Osten für uns Christen stellen, angehen. Gemeinsam können wir Zeugnis geben von der Menschenfreundlichkeit Gottes, die in Jesus Christus ein Gesicht gefunden hat. „Er ist unser Friede“ (Eph 2,14), wie der Apostel Paulus sagt, und befähigt uns zur Versöhnung.

Mit meinen katholischen Schwestern und Brüdern hoffe und bete ich, dass auch der Dialog zwischen orientalisch-orthodoxen Kirchen und evangelischer Kirche, der in diesen Tagen hier in Berlin stattfinden wird, und das gemeinsame Gebet für unsere Schwestern und Brüder im Nahen Osten unser aller Einheit stärken und unsere Solidarität befördern mögen. In diesem Sinne wünsche ich der Tagung einen guten Verlauf und Gottes Segen.

Herzlichen Dank!

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