| Pressemeldung | Nr. 061

Deutsche Bischofskonferenz verurteilt massive Ungerechtigkeit gegenüber den Armen in Zimbabwe

Solidaritätsschreiben von Karl Kardinal Lehmann an den Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz von Zimbabwe, Bischof Michael D. Bhasera

Die Regierung von Zimbabwe hat während der letzten Wochen in mehreren Städten des Landes massive Zwangsräumungen vorgenommen. Es wird geschätzt, dass durch diese so genannte "Operation Restore Order" mehr als 200.000 Menschen ihr Obdach verloren haben und bis zu 30.000 Straßenhändler und Arbeiter des informellen Sektors verhaftet wurden. Unter anderem sind auch ein Krankenhaus und ein Kindergarten deutscher Dominikanerinnen zerstört worden.
Die katholischen Bischöfe von Zimbabwe haben am 16. Juni einen Hirtenbrief "The Cry of the Poor" veröffentlicht, in dem sie die "Operation Restore Order" scharf verurteilen, durch die die ärmsten Bevölkerungsschichten mitten im zimbabwischen Winter von jeder Grundversorgung abgeschnitten werden.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat in einem Schreiben an den Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz von Zimbabwe, Bischof Michael D. Bhasera, nachdrücklich die Solidarität der deutschen Bischöfe mit den Inhalten und Forderungen des Hirtenbriefes ausgedrückt. "Als Kirche ist es uns aufgetragen, Anwalt der Armen und Wehrlosen zu sein", so Kardinal Lehmann.
Wir dokumentieren den Brief im Wortlaut:
"Exzellenz,
lieber Mitbruder!
Mit großer Besorgnis habe ich in den letzten Tagen von der "Operation Restore Order" gehört. Mit dieser Aktion der zimbabwischen Regierung wurde unzähligen Menschen - darunter auch Alten und Behinderten - ihre Wohnstatt und alle Habe auf brutale Weise genommen. Seither sind die ärmsten Gruppen der Bevölkerung im Winter ohne Obdach und Versorgung. Die Bilder dieser Vorgänge haben uns erschüttert und empört. Welcher Christ müsste nicht daran denken, dass unser Herr Jesus Christus einst selbst im Winter ohne Herberge war (Lk 2,7)?
Nachdrücklich unterstützen die deutschen Bischöfe die Inhalte und Forderungen des Hirtenbriefs "The Cry of the Poor" (16. Juni 2005) und verurteilen mit den Bischöfen Zimbabwes die massive Ungerechtigkeit gegenüber den Armen in Ihrem Land. Der von der Regierung gewählte Weg der Gewalt kann nicht zu Recht und Ordnung in Zimbabwe führen. Er wird weiteres Leid und wirtschaftlichen Niedergang fördern. Denn "die Fundamente einer guten Regierung müssen auf der soliden Basis der Gesetze stehen, die die Rechte der Bürger schützen" (Ecclesia in Africa, 112).
Ausdrücklich sprechen wir Ihnen und allen bischöflichen Mitbrüdern in diesen Tagen der Unsicherheit unsere Solidarität aus. Als Kirche ist es uns aufgetragen, Anwalt der Armen und Wehrlosen zu sein. Wir werden daher das uns Mögliche tun, um den Anliegen des Hirtenbriefes auch in der deutschen Gesellschaft Gehör zu verschaffen.
Im Gebet bringen wir Ihre Sorge vor Gott und bitten um Seinen Frieden schaffenden Geist für Ihr Land. Mit dem Wort des Heiligen Vaters hoffen wir, dass der Geist des Herrn Zimbabwe leiten werde auf dem Weg zur nationalen Versöhnung!
Ihr
Karl Kardinal Lehmann"

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