| Pressemeldung

Deutsche Bischofskonferenz verleiht erstmals Katholischen Medienpreis

Die Preisträger des Katholischen Medienpreises, den die Deutsche Bischofskonferenz in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben hat, stehen fest: Regina Buckreus und Gert Krautbauer wurden in der Kategorie Print für die in der Jugendzeitschrift x-mag im Oktober 2002 erschienene Reportage "Grégoire's Liste" ausgezeichnet. In der Kategorie Elektronik erhält Karla Krause für ihr im DeutschlandRadio Berlin am 14. Mai 2003 ausgestrahltes Hörfunkfeature "Liebe, die um Abschied weiß. Vom Leben mit Alzheimer" den Preis. Der Katholische Medienpreis ist in jeder Kategorie mit 5.000 Euro dotiert. Insgesamt waren 141 Arbeiten (71 davon in der Kategorie Print, 70 in der Kategorie Elektronik) eingereicht worden.

Über die Beiträge hat eine sechsköpfige Jury unter Leitung des Vorsitzenden der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Friedrich Ostermann (Münster) entschieden. Weitere Jurymitglieder waren für die Deutsche Bischofskonferenz Claudia Nothelle (ARD-Hauptstadtstudio Berlin), für den Katholischen Medienverband Ulrich Engelberg (Ruhrwort, Essen) und Bernhard Remmers (Zentralredaktion der nordostdeutschen Kirchenzeitungen) sowie für die Gesellschaft Katholischer Publizisten Gisela Steinhauer (WDR, Köln) und Gernot Facius (Die Welt, Bonn).

Die Preisverleihung des Katholischen Medienpreises wird durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, am 8. Oktober 2003 um 18.00 Uhr in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (München) vorgenommen.

Zu den Preisträgern:
Regina Buckreus (Jg. 1977, Redakteurin beim katholischen Jugendmagazin x-mag, Recherchereisen in viele Teile der Welt) und Gert Krautbauer (Jg. 1969, Fotograf, freier Mitarbeiter beim Jugendmagazin x-mag) berichten in ihrer Reportage über den Umgang mit geistig Kranken an der Elfenbeinküste, die an Baumstämme gekettet und selbst von Familienangehörigen als "Monster" bezeichnet werden. Das Schicksal verschiedener kranker Menschen wird mit eindrucksvollen Fotografien, einem eindringlichen Text und einem herausragenden Layout dargestellt. Zugleich geht es in der Reportage um den Mann, der den geistig Kranken neue Hoffnung gibt: Grégoire Ahongonon. In Bouaké, einer Stadt im Landesinnern der Elfenbeinküste, hat er die "Association Saint Camille" mit zwei Aufnahmezentren für geistig verwirrte Menschen ohne Familie gegründet. Grégoire fährt in die Dörfer, schließt Ketten auf, sägt Baumstämme auseinander und zerschlägt eiserne Handschellen. Er gibt den Kranken zu essen und hilft ihnen, die ersten Schritte in der neuen Freiheit zu unternehmen. Am Ende wird deutlich: "Monster gibt es nicht. Nirgendwo auf der Welt. Nirgendwo in Afrika."

Die Jury würdigte den Beitrag, weil er ohne moralischen Zeigefinger und ohne ein schlechtes Gewissen zu vermitteln in einer Jugendzeitschrift veröffentlicht wurde. Mit der Arbeit wird eine Generation aufgerüttelt, der der afrikanische Kontinent weit entfernt vorkommt. Die Reportage ist eine herausragende publizistische Arbeit, die mit dem Prinzip Nächstenliebe und Fürsorge vor allem die Orientierung an christlichen Werten fördert. Sie zeigt gesellschaftliche Realitäten auf, die das soziale Verantwortungsbewusstsein der Leser herausfordern. Und ihr Kern ist leicht übertragbar auf dem europäischen Kontinent. In der Diskussion um Spätabtreibung und pränatale Diagnostik, wo es immer auch um den Wert des Lebens geht, macht diese Geschichte Mut. Sie gibt klare Antworten und zeigt, dass man sich nicht entschuldigen muss, wenn man zu einem behinderten Menschen bewusst "Ja" sagt.

Besonders würdigt die Jury die Leistung der erst 26-jährigen Regina Buckreus, die sich in Text, Form und Inhalt von allen eingereichten Beiträgen in der Kategorie Print abgesetzt hat. Auch wenn der Katholische Medienpreis kein ausdrücklicher Nachwuchspreis ist, wird im Statut des Preises ein "besonderes Interesse an der Förderung von Beiträgen junger Autoren" bekundet.

Karla Krause (Jg. 1942, Hörfunkredakteurin, Film- und Fernsehdramaturgin, für das Hilfswerk UNICEF mehrere Jahre in Indonesien, seit 1993 wieder in Berlin; 2000 und 2001 Robert-Geisendörfer-Preis) erzählt von Alzheimer-Patienten: Ein alter Mann starrt auf das Foto seijer eigenen Hochzeit - und erinnert sich an nichts. Eine alte Frau erzählt von ihrer ersten Liebe und sie erzählt immer so, als sei es eben passiert. Alzheimer hat viele Gesichter. Nicht nur der Patient, auch der Angehörige ist Leidtragender. Bei der Begegnung mit ihnen macht Karla Krause deutlich, dass es sie gibt: die Möglichkeit, das Leben mit der Krankheit erträglicher zu gestalten. Wunder werden nicht versprochen, denn es geht nicht um Heilung, sondern um Bewältigung und um die gemeinsame Vorbereitung auf einen langen Abschied. Karla Krause bleibt mit ihrem Feature nicht auf der Ebene der Betroffenheit stehen, sondern zeigt das mutige, manchmal verzweifelte, hoffnungsvolle, manchmal ernüchterte, aber immer zuneigende und liebende Handeln der Angehörigen auf. In einer Zeit, in der Altsein vor allem in den Medien immer mehr tabuisiert wird, ist der Autorin ein Radiobeitrag gelungen, der wachrüttelt und die Frage nach der Würde des Menschen stellt. In den Dialogen geht es um den existentiellen Verlust für beide Partner. Die journalistisch ausgezeichnete Arbeit, die dramaturgisch verschiedene Elemente zur Charakterisierung der Personen verwendet, vermittelt die Orientierung an grundlegenden christlichen Werten. Vor allem ist sie ein entschiedener Beitrag, das Zusammenleben in Alter und Krankheit positiv zu bestimmen. Das Feature ist in hervorragender Weise gesprochen und inszeniert.

Hinweis:
Weitere Informationen unter Initiativen und Aktionen sowie beim Geschäftsführer des Katholischen Medienpreises, Matthias Kopp (Tel.: 0179-5238874, mail: presse@wjt2005.de). Fotos der Preisträger sind abrufbereit unter KNA-Bild, Tel.: 0228 - 26000800.
Weitere Informationen unter Initiativen und Aktionen sowie beim Geschäftsführer des Katholischen Medienpreises, Matthias Kopp (Tel.: 0179-5238874, mail: presse@wjt2005.de).Fotos der Preisträger sind abrufbereit unter KNA-Bild, Tel.: 0228 - 26000800.

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