| Pressemeldung | Nr. 174

Deutsche Bischofskonferenz und Zentralkomitee der deutschen Katholiken beenden Arbeitstagung

„Den Weg des konstruktiven Dialogs fortsetzen“

Mit der gegenseitigen Zusicherung, den Dialogprozess in der katholischen Kirche in Deutschland konstruktiv fortzusetzen, ist heute die gemeinsame Arbeitstagung in der Trägerschaft der „Gemeinsamen Konferenz“ von Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Bensberg zu Ende gegangen.

Für die kommende Zeit wurden zwei konkrete Projekte vereinbart, die zunächst von zwei Projektgruppen erarbeitet werden, die sich aus Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und des ZdK zusammensetzen. Sie erstellen einen Arbeitsplan, aus dem sich das weitere Vorgehen und weitere Beteiligte ableiten. Unter dem Thema „Die Präsenz der Kirche in Gesellschaft und Staat“ soll eine Bestandsaufnahme der kirchlichen Situation in der Gesellschaft vorbereitet werden. Dabei wird die soziale Thematik ebenso berücksichtigt wie Ordnungsfragen, die den Staat betreffen. Außerdem wird gefragt, wie auf vielfältige Weise die Präsenz des Glaubens in der Öffentlichkeit geklärt und vertieft werden kann. Auch aktuelle Fragen zum Staat-Kirche-Verhältnis stehen auf der Tagesordnung.

Das zweite Projekt betrifft das Zusammenwirken von „Priestern und Laien in der Kirche“. Gemäß einem Wort von Papst Benedikt XVI., der feststellte, dass „treu dem Gebot des Herrn … wir uns nicht darauf beschränken [können], das Bestehende zu bewahren … Es bedarf einer Änderung der Mentalität besonders in Bezug auf die Laien, die nicht mehr nur als ‚Mitarbeiter’ des Klerus betrachtet werden dürfen, sondern als wirklich ‚mitverantwortlich’ für das Sein und Handeln der Kirche erkannt werden müssen.“ In diesem Sinn geht es in dieser Projektgruppe unter anderem um aktuelle Herausforderungen der Seelsorge, die spezifischen Aufgaben des priesterlichen Dienstes und das Apostolat der Laien in den Gemeinden und Verbänden.

Der Präsident des ZdK, Alois Glück, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, unterstrichen die gute Gesprächsatmosphäre. „Wir haben über jedes Thema reden können und werden den Weg des konstruktiven Dialogs fortsetzen. Die Tagung war ein erster Schritt in einem längeren Gesprächsprozess. Auftakt dazu sind die beiden heute verabredeten Projekte“, sagten Glück und Zollitsch. Es gehe darum, den von Bischof Dr. Joachim Wanke ins Spiel gebrachten Begriff einer der Menschen dienenden Kirche in die Realität umzusetzen. „Es ist unsere Aufgabe, als Christen in Deutschland, das Evangelium zu verkünden und den Menschen zugänglich zu machen. Als hörende und pilgernde Kirche müssen wir den Aufbruch wagen, den unsere Kirche notwendig hat. Wir werden herausarbeiten, wo künftig der Dienst der Kirche für die Gesellschaft in dieser Zeit zu finden ist und wie die Zusammenarbeit von Priestern und Laien verbessert werden kann“, sagten Präsident Glück und Erzbischof Zollitsch.

Über die Ergebnisse der Arbeitstagung wird Präsident Glück in Kürze die Vollversammlung des ZdK informieren. Erzbischof Zollitsch wird über die Verabredungen den Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz in dessen nächster Sitzung unterrichten.