| Pressemeldung | Nr. 047

Deutsche Bischofskonferenz ruft zur Solidarität mit den Christen in China auf

Erzbischof Dr. Ludwig Schick stellt die diesjährige Initiative für verfolgte und bedrängte Christen vor

Zur Solidarität mit den Christen in China hat der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg) aufgerufen. Die Kirche in China sei nicht frei, obwohl sich die Lage der Christen in den letzten 25 Jahren verbessert habe, sagte Schick am Dienstag (23. September) in Fulda. Die so genannte Untergrundkirche lebe in der Illegalität und dürfe offiziell gar nicht existieren, der staatlich anerkannte Teil der Kirche stehe trotz gewisser Freiheiten unter ständiger Kontrolle, betonte Erzbischof Schick bei der Vorstellung der diesjährigen Initiative »Solidarität für verfolgte und bedrängte Christen« der Deutschen Bischofskonferenz. Mit der 2003 ins Leben gerufenen Aktion wollen die deutschen Bischöfe die Aufmerksamkeit von Kirchengemeinden und Öffentlichkeit verstärkt auf die Situation jener Christen lenken, deren Menschenrechte eingeschränkt und missachtet werden. Zu diesem Zweck wird jährlich eine Arbeitshilfe veröffentlicht, die sich jeweils einer Schwerpunktregion widmet.

Nach den Worten von Erzbischof Schick hat sich China mit den Olympischen Spiele der Welt mit seinen Errungenschaften und Leistungen in beeindruckender Weise präsentieren können. Zugleich aber hätten die Auseinandersetzungen um Tibet gezeigt, dass die Frage der Menschenrechte ein noch ungelöstes Problem darstelle. »Dies gilt nicht zuletzt auch für die Religionsfreiheit«, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche. Die chinesische Gesellschaft durchlebe derzeit eine Sinnkrise, die durch den Verlust der ideologischen Führungskompetenz der Kommunistischen Partei entstanden sei. Eine zentrale Aufgabe des Christentums wird nach Schicks Auffassung darin bestehen, den Menschen in China inmitten einer schwer einschätzbaren politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung ein nicht-materialistisches Menschenbild zugänglich zu machen.
Mit welchen Schwierigkeiten die Christen in China zu kämpfen haben, schilderte Pater Anton Weber SVD, der Leiter des China-Zentrums in St. Augustin. Die Religionsfreiheit werde zwar in der Verfassung gewährleistet, aber dennoch werde der Religion in China »nicht oder noch nicht« jenes Maß an Freiheit gewährt, die der internationale Menschenrechtsstandard fordere. Priester und Bischöfe müssten regelmäßig an politischen Schulungen teilnehmen, die Ausbildung an den Priesterseminaren werde überwacht. Auch würden Telefongespräche abgehört. Immer wieder sollten Kleriker als Informanten gewonnen werden, sagte Pater Weber. Auch die kirchlichen Medien seien einer strengen Kontrolle unterworfen. So durfte der Brief von Papst Benedikt XVI. an die katholische Kirche Chinas im vergangenen Jahr in China nicht veröffentlicht werden. »Obwohl von chinesischer Regierungsseite anerkannt wurde, dass der Brief eine gewisse Bereitschaft zum Dialog an den Tag legte, wurde ihm doch vorgeworfen, in seinem Gesamtverständnis eher eine negative Haltung gegenüber Peking zu zeigen«, so der Leiter des China-Zentrums.

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