| Pressemeldung

Deutsche Bischöfe stützen Verbot der PID

Erste Stellungnahme des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, zum Beratungsergebnis "Genetische Diagnostik vor und während der Schwangerschaft" des Nationalen Ethikrates vom 23. Januar 2003

Das umfangreiche Beratungsergebnis zur genetischen Diagnostik vor und während der Schwangerschaft, besonders im Blick auf die Pränatale Diagnostik (PND) und die Präimplantationsdiagnostik (PID), zeugt von einem ernsthaften Ringen um die Bewertung von genetischen Verfahren, die in unserer Gesellschaft kontrovers beurteilt werden.
Auch wenn wir dieses Bemühen anerkennen, müssen wir feststellen: Die Argumente derer, die ein Verbot der PID befürworten, werden nicht entkräftet. Die katholische Kirche hat auf verschiedenen Ebenen in den letzten Jahren mit großer Entschiedenheit die PID abgelehnt. Dies gilt auch für mehrere Verlautbarungen der Deutschen Bischofskonferenz, zuletzt in der Erklärung "Der Mensch: sein eigener Schöpfer?" vom 7. März 2001. Mit der PID wird ein im Reagenzglas erzeugter Mensch auf seine erbliche Belastung hin überprüft. Nur wenn diese Überprüfung keinen Befund ergibt, wird er in die Gebärmutter der Frau übertragen. Die anderen Embryonen werden vernichtet. Diese Instrumentalisierung und eventuell bewusste Tötung des Embryos widerspricht einer christlich inspirierten Ethik des Lebens grundsätzlich. Eine begrenzte Zulassung der PID setzt voraus, dass dem Embryo kein mit dem geborenen Menschen gleichwertiger Status zuerkannt und eine Stufenfolge des Menschwerdens angenommen wird. Für solche Einschnitte in der Entwicklung des Embryos, die ein "mehr" oder "weniger" Menschsein begründen sollen, gibt es keine überzeugenden Argumente. Darum halten wir daran fest, dass dem Embryo von Anfang an das volle Recht auf das Menschsein und die Würde eines Menschen zukommen. An dieser Grundfrage entscheidet sich jede Antwort.
Die deutschen Bischöfe stützen im Unterschied zu den "liberalen ethischen Standards" der Befürworter einer eng begrenzten Zulassung der PID nachhaltig und uneingeschränkt ein Verbot der PID, wie es im übrigen bereits mit einer beträchtlichen Mehrheit von der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Recht und Ethik der modernen Medizin" formuliert wurde.
Die deutschen Bischöfe begrüßen eine differenzierte öffentliche Diskussion. Sie versprechen sich davon am Ende eine Stärkung des Lebensschutzes für den Menschen vom ersten Augenblick seiner Existenz an.

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