| Pressemeldung

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Karl Lehmann, fordert humanitäre Hilfe für die Menschen im Irak

Die Vereinten Nationen sollen Menschenrechtsverletzungen in Kuweit untersuchen

Mit großer Sorge verfolgen wir die Meldungen über die katastrophale Versorgungslage im Irak. Viele Menschen hungern und sind von Seuchen und Krankheit bedroht. Vor allem Kinder, Frauen und alte Menschen sind von den schlimmen Folgen des Krieges betroffen. Der jetzige Bürgerkrieg bringt weiteres Elend und weitere Not. Es besteht die Gefahr, daß das Interesse der Weltöffentlichkeit verloren geht.

Wir begrüßen deshalb den Beschluß des Weltsicherheitsrates, die Einfuhr von Lebensmitteln und Medikamenten zu erlauben. Wir rufen dazu auf, den Menschen im Irak schnell und wirkungsvoll zu helfen. Der Deutsche Caritas-Verband wird als erste Hilfe einen Transport mit Säuglings- und Kindernahrung in den Irak bringen.

Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie schwer die Folgen eines Krieges auf einem Volk lasten und wie sehr die Menschen auf Hilfe von außen angewiesen sind. Es geht nicht an, ein ganzes Volk für die Taten eines Verbrechers verantwortlich zu machen.

Es kommt jetzt darauf an, möglichst schnell in dieser Region wieder Zustände herzustellen, die es den Menschen möglich machen, weitgehend für sich selbst zu sorgen. Dies gilt insbesondere für die durch die Wirren des Krieges aus ihrer Heimat Vertriebenen und Geflohenen.
 
Die Vereinten Nationen sind aufgerufen, ihre friedensstiftende Aufgabe nachdrücklich wahrzunehmen. Dazu gehört auch, den Meldungen über massive Menschenrechtsverletzungen in Kuweit nachzugehen und entsprechenden Druck auf die Verantwortlichen in Kuweit auszuüben, Ausschreitungen zu verhindern. Es darf keine Rache des Siegers an dem Besiegten geben. Eine dauerhafte Friedenslösung ist nur möglich, wenn es zu einem echten Ausgleich der Interessen kommt.

Spenden für die Irak-Hilfe können auf das Konto Nr. 202 des Deutschen Caritas-Verbandes bei allen Banken und Sparkassen und beim Postgiroamt Karlsruhe eingezahlt werden.


Bonn, 28. März 1991
Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz
Dr. Rudolf Hammerschmidt - Tel.: (0228) 103.213

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