| Pressemeldung | Nr. 084

„Den entrechteten und leidenden Menschen Aufmerksamkeit und Gehör verschaffen“

Kardinal Lehmann verurteilt massive Menschenrechtsverletzungen in Darfur

Bei einem Pressegespräch in Bonn verurteilte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, am Dienstag (06. September 2005) die „massiven Menschenrechtsverletzungen“ in der Kriegsregion Darfur (Sudan). Die Menschen dort seien nach wie vor weit vom Frieden entfernt. Viele lebten in Bedrängnis und unmittelbarer Gefahr. Die Kirchen wollen dafür eintreten, dass „den entrechteten und leidenden Menschen des Darfur Aufmerksamkeit und Gehör“ verschafft werde, so Kardinal Lehmann. Weitere Teilnehmer des Pressegesprächs waren der Apostolische Präfekt von Mongo, Msgr. Henri Coudray SJ, der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Msgr. Dr. Peter Neher, sowie der Abteilungsleiter Afrika des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor, Dr. Volker Mönikes.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz erneuerte seinen Appell an die Bundesregierung und an die Regierungen aller anderen im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vertretenen Staaten, den er gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche (EKD), Bischof Wolfgang Huber, im Juni 2004 veröffentlicht hatte. Auch weiterhin müssten sich „alle mit der gebotenen Dringlichkeit für die Beendigung des Konflikts sowie für die Schaffung eines freien Zugangs der Hilfsorganisationen in die Krisenregion“ einsetzen. Außerdem seien alle notwendigen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Sicherheit in Darfur sowie für eine geschützte Rückkehr der Flüchtlinge einzuleiten. „Die katastrophale humanitäre Lage in den Flüchtlingslagern und in Darfur gebietet ein unverzügliches Handeln“, forderte Kardinal Lehmann.

Der Apostolische Präfekt von Mongo, Msgr. Henri Coudray SJ, bestätigte die katastrophale Lage der Menschen in der Krisenregion. „Die derzeitige innenpolitische Lage im Sudan deutet leider nicht darauf hin, dass es zu einer schnellen Lösung des Konfliktes“ kommen werde, so der Jesuitenpater. Die Präfektur Mongo im Osten des Tschad, in der 1,8 Millionen Menschen leben, liegt an der Grenze zum Sudan und ist am stärksten von den Flüchtlingsströmen betroffen. Zurzeit leben dort 210.000 Flüchtlinge aus der Region Darfur. Sie fänden bei der tschadischen Bevölkerung großzügige Aufnahme, hob Msgr. Coudray hervor.
Besonders in den christlichen Basisgemeinden bemühe man sich, „in Solidarität miteinander zu leben und alles mit den Flüchtlingen zu teilen.“ Wenngleich nur ein Prozent der Bevölkerung der Apostolischen Präfektur Mongo christlichen Glaubens sind, seien viele der Helfer in den Flüchtlingslagern Christen. „Sie stellen sicher, dass die Hilfe für die Flüchtlinge christlich geprägt ist“, erklärte Coudray.

Die Kirche in Deutschland habe die Situation der Not leidenden Menschen im Sudan stets mit großer Sorge begleitet und über viele Jahre pastorale und soziale Projekte unterstützt, betonte Kardinal Lehmann. „Unsere Hilfswerke Misereor, Caritas international und Missio leisten einen wesentlichen Beitrag weltkirchlicher Solidarität“, sprach der Vorsitzende den Verantwortlichen seine Anerkennung aus.

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