| Pressemeldung | Nr. 071

Dem Ruf Gottes folgen und verwandelt heimkehren

Eröffnungsgottesdienst des Weltjugendtages mit Kardinal Lehmann in Düsseldorf

"Der Weltjugendtag schafft nicht eine anonyme Masse, sondern er möchte jedem und jeder von uns seine Sendung und seinen Ort in der Kirche aufzeigen. Auf den Weltjugendtagen haben darum immer auch junge Menschen ihre Berufung zu einem geistlichen Dienst entdeckt: Frauen und Männer!" Das sagte der Mainzer Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, am Dienstagabend, 16. August, in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst des XX. Weltjugendtages in der LTU-Arena in Düsseldorf. Lehmanns Predigt stand unter der Überschrift "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen (Mt 2,2b), ER hat uns gerufen".
Dieses Suchen nach der eigenen Sendung in der Welt gehöre zum Menschen, "wenn er sich nicht selbst verbiegt". Als besonderes Beispiel für diese Suche nannte der Kardinal die Heiligen Drei Könige, die den Ruf Gottes in einem Stern wahrgenommen haben. Wörtlich sagte Lehmann: "Darauf kommt es an: unablässig und leidenschaftlich auf einen Stern zuzugehen. Jesus ist der Stern unseres Lebens, der Morgenstern und der Abendstern, am Anfang und am Ende. Gehen auch wir mit diesem Stern heute und morgen zu unseren vielen Schwestern und Brüdern nach Köln und von dort aus dann nach diesen Tagen verwandelt in unsere Heimat."Natürlich seien "große Sehnsüchte nach Frieden, Bekämpfung von Armut und einer ,Kultur der Liebe' (Papst Johannes Paul II.)" ein Grund für das weltweite, große Interesse an den Weltjugendtagen, sagte Lehmann, denn diese Sehnsüchte brauche der Mensch für den Bau der Zukunft in der Welt. "Aber dies reicht nicht als Erklärung." Gerade große Aufbrüche von Menschen bräuchten einen tieferen Grund, der nicht einfach vom Menschen selbst komme. Dabei sei es nicht leicht herauszufinden, "ob eine Stimme von Gott kommt oder bloß ein Reflex unserer Gewohnheiten, ein Echo heimlicher und raffinierter Verführer, zum Beispiel in Werbung oder Propaganda, oder am Ende nur ein Ausdruck unserer eigenen Wünsche ist".Weiter sagte Lehmann: "Den Ruf Gottes und auch den Ruf Jesu kann man daran erkennen, dass er uns aus der Masse, wo wir uns eher verstecken können, und den Gewohnheiten unseres Leben, für die wir uns nicht so verantwortlich fühlen, herausreißt. (...) Gott packt uns in der letzten Tiefe unseres Lebens, wenn er ruft." Dieser Ruf Gottes verlange vom Menschen immer auch Mut, denn zu Gottes Ruf gehöre es, "dass er uns zunächst in die Fremde und in eine unbekannte Zukunft führt". Zwar ergehe der Ruf immer an einen Einzelnen, "aber diese Unverwechselbarkeit des Rufes bezieht sich auch auf einen Auftrag, auf die Zugehörigkeit dieses Einzelnen zu einer Gemeinschaft und besonders auf den Dienst am Evangelium in aller Welt". Der Ruf und die Sendung zu einem bestimmten Auftrag gehörten zusammen, sagte Lehmann. Dabei stelle der Einzelne seine Fähigkeiten und Charismen (Geistesgaben) in den Dienst der Gemeinschaft, besonders der Kirche. Und weiter: "Die Gaben des Geistes sind nur echt, wenn sie sich nicht aufblähen und aufspreizen, sondern wenn sie in den alltäglichen Dingen der Kirche als der Gemeinschaft der Glaubenden nützlich sind und dienen." Wer Gottes Ruf folge, müsse stets auch in sich hineinhören und auf das Wort Gottes achten, "ob wir den Ruf Gottes auch wirklich vernommen haben oder nur auf einzelnen vorläufigen Stufen stehen geblieben sind. Vielleicht führt uns der Ruf Gottes noch tiefer."
Zeitgleich fanden in Köln und Bonn Eröffnungsgottesdienste statt: im Kölner Rhein-Energie-Stadion mit dem Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, dessen Erzdiözese zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz Gastgeber des Weltjugendtages ist, und im Bonner Hofgarten mit dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der Vorsitzender der Jugendkommision der Deutschen Bischofskonferenz ist.
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