| Pressemeldung | Nr. 062

Delegation der Deutschen Bischofskonferenz informiert sich über die Situation der Kirche in Tunesien

Eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz unter der Leitung von Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, besucht derzeit die Kirche in Tunesien. Sie informiert sich über die Lage der Kirche in dem Land, in dem der so genannte „Arabische Frühling“ vor gut einem Jahr seinen Ausgang nahm. Die Vertreter der Ortskirche erhoffen sich von der größeren Freiheit, die das gesellschaftliche Leben in Tunesien derzeit bestimmt, in Zukunft einen erweiterten Handlungsspielraum auch für die christliche Minderheit. Aktuell leben etwa 20.000 Katholiken in dem nordafrikanischen Land. Sie stammen aus den schwarzafrikanischen Staaten oder Europa.

Erzbischof Schick zeigte sich besonders beeindruckt von dem Einsatz der Ortskirche für die Migranten aus den westafrikanischen Ländern, die geistliche Begleitung und karitative Hilfe benötigen. Die Kirche ist in der Seelsorge für Studenten aus diesen Ländern aktiv. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Betreuung der oft illegal Eingewanderten, die Tunesien als Durchgangsland auf ihrem Weg nach Europa oder Nordamerika betrachten. Derzeit ist die Migrationsarbeit darüber hinaus durch das Engagement für Flüchtlinge aus den umliegenden arabischen Ländern bestimmt.

Bildung und Wissenschaft sind von jeher ein Markenzeichen des Katholizismus in Tunesien. Bereits seit Jahrzehnten unterhält die Kirche Schulen und Kindergärten, die fast ausschließlich von muslimischen Kindern und Jugendlichen besucht werden. Die Delegation war auch beeindruckt vom Besuch der Bibliothek für arabische Literatur, die von den Weißen Vätern schon in der Kolonialzeit aufgebaut worden ist und bis heute einen Beitrag zur Förderung der arabischen Kultur in Nordafrika leistet.

Zur Rolle der Kirche in dem fast gänzlich islamischen Land erklärte Erzbischof Schick: „Die Kirche gibt Zeugnis für das Evangelium und die christlichen Werte, wie es Charles de Foucauld vorgelebt hat. Der gelebte Glaube der christlichen Minderheit wirkt wie Sauerteig in die Gesellschaft hinein.“

Auf dem Programm der Reise (9. bis 12. April 2012) stand unter anderem ein Treffen mit dem Diözesanklerus von Tunis, die Begegnung mit Migranten und Flüchtlingen, der Besuch von Schulen und verschiedenen sozialen Einrichtungen der Kirche in Tunis sowie eine Begegnung mit Vertretern anderer christlicher Kirchen im Amtssitz des Anglikanischen Bischofs von Tunis.

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