| Pressemeldung | Nr. 064

Delegation der Deutschen Bischofskonferenz beendet Libanon-Reise

„Wir sind und bleiben den Menschen in Gebet und konkreter Solidarität nahe“

Der Bürgerkrieg in Syrien und seine dramatischen Auswirkungen auf die Nachbarländer standen im Mittelpunkt der heute zu Ende gehenden Reise einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz in den Libanon. Leiter der Delegation war der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der u.a. vom Münsteraner Weihbischof Dr. Stefan Zekorn begleitet wurde.

„Mit unserer Reise wollen wir ein Zeichen der Solidarität für die Menschen im Libanon und in der ganzen Region setzen“, sagte Erzbischof Schick. „Im Libanon – einem Land mit nur vier Millionen Einwohnern – halten sich derzeit mehr als eine Million Flüchtlinge aus Syrien auf. Das ist eine immense Herausforderung der Regierung, vor allem aber der ganzen Bevölkerung. Sie wird in der internationalen Öffentlichkeit kaum ausreichend gesehen.“ In einem Gespräch mit dem libanesischen Sozialminister Rashid Derbas und Vertretern von Kirchen und Hilfswerken wurde dabei immer wieder darauf hingewiesen, dass der Libanon durch die massenhafte Aufnahme von Flüchtlingen mittlerweile an seine Grenzen gerät. Wiederholt äußerten die Gesprächspartner die Erwartung an die westlichen Länder, mehr materielle Hilfe zu leisten und darüber hinaus politischen Druck für einen Waffenstillstand im syrischen Bürgerkrieg auszuüben.

Bei Besuchen in mehreren Flüchtlingslagern und in einfachsten Unterkünften konnte sich die Delegation von den harten, teilweise elenden Lebensbedingungen der Flüchtlinge ein eigenes Bild machen. „Menschen, die in Syrien alles verloren haben, leben hier, zum Teil schon seit mehreren Jahren, in selbstgebauten Zelten aus Plastikplanen“, berichtete Weihbischof Zekorn. Beeindruckt zeigten sich die Bischöfe von den Anstrengungen der kirchlichen Organisationen und Orden, die sich mit finanzieller Unterstützung auch der deutschen Hilfswerke um die Flüchtlinge kümmern. „Die Kirche leistet hier einen großartigen Dienst. Er kommt allen Betroffenen, gleich welcher Religion, zugute. Gerade das ist ein Zeichen christlicher Nächstenliebe“, so Erzbischof Schick.

Die Delegation kam in Beirut mit allen im Libanon ansässigen Oberhäuptern der katholischen und orthodoxen Kirchen zusammen, darunter der Maronitische Patriarch Beshara Kardinal Rai, der Patriarch der Melkiten Gregor III. Laham und der Armenisch-Apostolische Katholikos Aram I. Die Kirchenführer mahnten die europäischen Christen zu weiterer und verstärkter Solidarität: „Unsere Schwestern und Brüder in Deutschland und der westlichen Welt müssen verstehen lernen, dass die Christen im Nahen Osten um ihr Überleben kämpfen“, erklärte der Syrisch-katholische Patriarch Youssef III. Younan.

Beim abschließenden Besuch des Marienheiligtums Harissa in der Nähe von Beirut erbat die deutsche Delegation die Fürsprache der Gottesmutter für Frieden und Versöhnung in der Region. Dabei erklärte Erzbischof Schick: „Wir sind und bleiben den Menschen, die hier unter so schwierigen Bedingungen leben, in Gebet und konkreter Solidarität nahe.“

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