| Pressemeldung

Das Design der empirischen Erhebung von Anton Bucher

INFO 1:
Im Schuljahr 1998/99 hat der Salzburger Religionspädagoge Prof. Dr. Anton Bucher bei 7239 Schülerinnen und Schüler, die den katholischen Religionsunterricht besuchen, eine schriftliche Befragung durchgeführt.
Die Erhebung bezieht alle Schulformen ein:
Grundschule (3. und 4. Klasse): 1454 Befragte
Schulen der Sekundarstufe I: 3875 Befragte
Gymnasiale Oberstufe (Sek. II): 1347 Befragte
Berufsschule: 563 Befragte
Das ist mehr als das sechsfache der Allensbacher Befragung zu diesem Thema von 1988 und das vierfache der religionssoziologischen Studie von Jörns (1997). Neu ist die Befragung von Berufsschülern, die in den empirischen Studien weitgehend unberücksichtigt blieben. Flankierend zu den schriftlichen Schülerbefragungen wurden 100 Interviews mit Religionslehrerinnen und -lehrern durchgeführt.
Da es aufgrund der begrenzten finanziellen und zeitlichen Ressourcen nicht möglich war, die Befragung der SchülerInnen im gesamten Bundesgebiet durchzuführen, beschränkt sich die Studie auf vier Regionen:
Bayern (München und die Gegend zwischen Rosenheim und Freilassing),das Rhein-Main-Gebiet (zwischen Frankfurt und Mainz, einschließlich der Agglomeration und der ländlichen Umgebung),die Region Hildesheim und Hannover,Dresden und Umgebung
Hinter dieser Auswahl steht die Annahme, Bayern bilde ein stärker traditionell katholisches Milieu, in dem die SchülerInnen mehrheitlich religiös primärsozialisiert würden. Frankfurt wird nachgesagt, hier sei die Multikulturalität besonders weit vorangeschritten. Niedersachen und Sachsen können als prototypisch für die norddeutsche bzw. ostdeutsche Diaspora-Situation der KatholikInnen gelten, wo die Versorgungslage mit Religionsunterricht nicht zufriedenstellend ist.
Die Fragebögen sind so konzipiert, dass sie Antworten auf folgende Leitfragen erlauben:
Wie gerne wird Religionsunterricht besucht bzw. wie beliebt ist er, auch im Vergleich mit anderen Fächern?Wird Religionsunterricht als spannend oder langweilig, als nützlich oder sinnlos eingeschätzt?Wird dem Religionsunterricht bescheinigt, Lebenshilfe zu sein?In welchem Ausmaß tendieren SchülerInnen dazu, sich abzumelden bzw. für seinen Abschaffung einzutreten?
Darüber hinaus fragt die Studie, wovon Zustimmung bzw. Ablehnung abhängen:
von Alter, Geschlecht, Region oder Schulart?vom Ausmaß religiöser Erziehung im Elternhaus?vom Religionsunterricht selber, der maßgeblich von der Unterrichtsperson bestimmt wird?primär von Inhalten oder bestimmten Lernformen?
Die empirische Studie von Anton Bucher ist bisher die umfangreichste Erhebung zum Religionsunterricht. Ihre Ergebnisse lassen die wohl fundiertesten Aussagen zum gegenwärtigen Religionsunterricht zu. Die Frage, welche politischen und religionspädagogischen Konsequenzen aus dem Befund zu ziehen sind, wird die öffentliche und fachwissenschaftliche Diskussion der nächsten Zeit bestimmen. Eine seriöse Beschäftigung mit dem Fach wird ohne Kenntnis der Ergebnisse dieser Studie in Zukunft nicht möglich sein.

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