| Pressemeldung | Nr. 083

„Christen sind gefordert“

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zum Auftakt des Ökumenischen Kirchentags

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hat zum Auftakt des Zweiten Ökumenischen Kirchentags das gute Verhältnis zwischen Kirche und Staat gewürdigt. Bei einem Empfang des Evangelischen Arbeitskreises in der Union (EAK) sagte Zollitsch in München, dass der EAK ein Garant für den entschiedenen Dialog sei. „Es gilt durch Wort und Tat zu zeigen, was es heißt, in Verantwortung vor Gott und den Menschen zu leben. Christliche Politiker und Parteien, die in ihrem Namen das ‚C’ führen, werden die Kriterien in der evangelischen Sozialethik und Katholischen Soziallehre suchen, um dem Menschen zu dienen und den Herausforderungen der Zeit zu begegnen. Sie werden die ethischen Schätze des christlichen Glaubens heben und sie bei der Gestaltung von Politik anwenden“, so Erzbischof Zollitsch.

Es sei gut, dass die Debatten über das „C“ in der Politik immer wieder neu entfacht würden: „Sie sind notwendig, weil die Botschaft des Evangeliums stets unter den Zeichen der Zeit konkretisiert werden muss, um fruchtbar in Politik und Gesellschaft wirken zu können. Gewiss geschieht diese Konkretisierung nicht ohne Kontroversen. Kontroversen gehören zum politischen Alltag. Allerdings dürfen ihre Ergebnisse die christlichen Grundwerte einer Partei, die in ihrem Namen das ‚C’ führt, nicht verdunkeln. Darum müssen Politiker unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam ringen“, betonte Zollitsch. Christen seien weder eine Kontrastgesellschaft, eine Art christliche Sonderwelt, in der sie abgeschlossen von gesellschaftlichen Entwicklungen für sich lebten, noch dürften sie sich zu Zaungästen der Gesellschaft machen. „Vielmehr stehen wir in der Verantwortung, als Christen und Glieder der Gesellschaft in diese hineinzuwirken. Wir haben den Auftrag, den Blick über die Gegenwart hinaus zu richten und insbesondere Anwalt derjenigen zu sein, die nicht mit dem hohen Tempo der Gesellschaft Schritt halten können oder deren Anliegen nicht gehört werden. Das ist der Auftrag des Evangeliums. An ihm nehmen Christen Maß. Für die Botschaft des Evangeliums ergreifen wir die Stimme und bringen sie in den öffentlichen Dialog ein“, so der Erzbischof.

Erzbischof Zollitsch merkte an, dass jemand, der einen solchen Dialog führe, sich auch immer einem Risiko aussetze, was sich nicht vermeiden lasse. „Es bedeutet aber, dass man zum Dialog befähigt sein muss und eine Einübung dazu braucht. Wer sich für den Dialog entscheidet, muss selbst ausreichend in der Lage sein, nicht nur Fragen standzuhalten und verlockende Alternativen kritisch betrachten zu können. Er muss auch aus der Kraft und Tiefe der eigenen Überzeugungen solche Antworten bieten, dass sie auch einen Andersdenkenden wenigstens intellektuell überzeugen.“

Hinweis:

Das Grußwort von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch im Wortlaut ist untenstehend als pdf-Datei zum Herunterladen verfügbar.

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