Als Persönlichkeit von höchster Sensibilität auch in schwierigen Zeiten hat der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, heute den scheidenden Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl, Hans-Henning Horstmann, gewürdigt. Anlässlich eines Abschiedsempfangs in der deutschen Botschaft in Rom unterstrich Mussinghoff die Verdienste Horstmanns, der dafür gesorgt habe, dass die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl problemlos seien.

Horstmann habe immer ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte, für Anliegen und Ideen der Menschen gehabt. „Ihre hintergründige Nachdenklichkeit, Ihre effiziente Arbeit und Ihr weltumspannendes Netzwerk haben Sie hier in Rom eine Persönlichkeit sein lassen, deren Qualität des Zuhörens man außerordentlich schätzt. Dabei haben Sie keine vorschnellen Entscheidungen getroffen, sondern abgewägt, überlegt und dann gehandelt“, so Mussinghoff. Als engagierter protestantischer Christ habe er im katholischen Umfeld gewirkt. „Mit Ihrer hohen Loyalität gegenüber Ihrem Dienstgeber haben sie es zugleich geschafft, das ‚sentire cum ecclesia’ in einem zutiefst ökumenischen Sinn zu verwirklichen.“ Bischof Mussinghoff bezeichnete Botschafter Horstmann als Brückenbauer: „Sie waren Brückenbauer in politisch hoch brisanten Zeiten … Die großen Einschnitte für die katholische Kirche haben auch Sie als Botschafter nicht unberührt gelassen.“ Auf seinen Beitrag sei es angekommen, „das multilaterale Bemühen zu stärken, dass das Verhältnis zwischen Berlin und Rom nicht getrübt würde, oder die Bundesregierung so zu informieren, dass in Berlin verständlich wurde, wie sehr sich der Heilige Stuhl um eine Aufarbeitung der Probleme müht“, so Bischof Mussinghoff. „Die Deutsche Bischofskonferenz dankt Ihnen für alles, was Sie für die Kirche in Deutschland hier in Rom und in Berlin getan haben.“

Botschafter Hans-Henning Horstmann war von 2006 bis 2010 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl. Vor wenigen Tagen hatte er sich in einer Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. offiziell verabschiedet.