| Pressemeldung | Nr. 080

Bischof Feige auf dem Kirchentag der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien in Deutschland

„Geschwisterliche Kontakte auch in Zukunft fortsetzen und vertiefen“

 

Vom 15. bis 17. Mai begeht die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien in Deutschland in Warburg erstmals einen Kirchentag. Während der heutigen Eröffnungsfeier im Kloster St. Jakob von Sarug hat der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg), in einem Grußwort die guten Beziehungen und den ökumenischen Geist zwischen der katholischen und der Syrisch-Orthodoxen Kirche hervorgehoben. In Anwesenheit des weltweiten Oberhauptes der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien, Moran Mor Ignatius Aphrem II., und des Erzbischofs der Syrisch-Orthodoxen Erzdiözese in Deutschland, Erzbischof Philoxinos Mathias Nayiş, würdigte Bischof Feige das verlässliche und vertrauensvolle ökumenische Miteinander. Dies sei in besonderem Maße dem großen Engagement des amtierenden Erzbischofs Nayiş und seines Vorgängers, Erzbischof Julius Dr. Hanna Aydin, zu verdanken.

In diesem Zusammenhang erinnerte Bischof Feige an die Feierlichkeiten im Jahr 2009 zum 25. Jahrestag der Gemeinsamen Erklärung vom 23. Juni 1984, in welcher Papst Johannes Paul II. und der Syrisch-Orthodoxe Patriarch von Antiochien und dem Ganzen Osten, Ignatius Zakka I. Iwas, die Übereinstimmung im Verständnis der Christologie erklärt und gegenseitige pastorale Hilfen vereinbart hatten. „Ich bin gewiss, dass wir unsere geschwisterlichen Kontakte auch in Zukunft fortsetzen und vertiefen werden“, betonte Bischof Feige und wünschte den Gläubigen den Segen Gottes zum Aufbau und zur Festigung der syrisch-orthodoxen Gemeinden in Deutschland.

Angesichts der angespannten Lage im Nahen und Mittleren Osten verwies Bischof Feige mit Sorge auf die Verfolgung und Vertreibung von Christen in Syrien und anderen Regionen: „Es ist nicht hinzunehmen, dass die Zahl der Christen, die zur Flucht getrieben werden, steigt und das Christentum von dort, wo es seit alters her seine Heimatstätte hat, verdrängt zu werden droht.“ Im syrisch-orthodoxen Kirchentag sehe er die Chance, in Deutschland noch stärker auf die bedrückende Situation in Syrien und den Nachbarländern aufmerksam zu machen. Stellvertretend für das Leiden der Christen erinnerte er an die beiden verschleppten Bischöfe Mar Gregorius Yohanna Ibrahim, syrisch-orthodoxer Metropolit von Aleppo, und Boulos Jazigi, griechisch-orthodoxer Metropolit von Aleppo, deren Schicksal noch immer ungewiss sei. Gemeinsam mit den Kirchen vor Ort engagieren sich die Deutsche Bischofskonferenz und ihre Hilfswerke, um die schlimmste Not zu lindern und immer wieder an die politisch Verantwortlichen zu appellieren, sich für Frieden und die Flüchtlinge in der Region einzusetzen. Bischof Feige: „Ich möchte den Kirchen und Christen in den Krisengebieten versichern, dass die Deutsche Bischofskonferenz ihnen solidarisch verbunden bleibt und dass wir sie in unser fürbittendes Gebet einschließen.“

Das Programm des Kirchentages, so Bischof Feige, biete viel Raum für Gemeinschaft und Austausch über Kirche und Glaube. „Dass ein solcher Kirchentag stattfindet, zeigt, dass die Syrisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland angekommen ist und ihre Gläubigen hier Heimat gefunden haben.“ Zeichen hierfür sei auch die heutige Errichtung eines Denkmals in Warburg, das an die Opfer des Völkermordes zu Beginn des 20. Jahrhunderts – darunter auch viele syrisch-orthodoxe Christen – erinnere. Bischof Feige betonte, dass er sich ausdrücklich den Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx anschließe, der im ökumenischen Gottesdienst am 23. April in Berlin anlässlich des 100. Gedenktages des Völkermords an Armeniern, Assyrern, Aramäern und Pontos-Griechen von einem „Menschheitsverbrechen“ sprach. Mit dem Denkmal verbinde Bischof Feige die Hoffnung auf einen gemeinsamen Weg zu „einem ehrlichen Umgang mit dem Versagen der Vergangenheit und zu einem versöhnlichen Aufeinander-Zugehen in der Zukunft“.

Hintergrund
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche ist eine der ältesten Kirchen weltweit. Ihr Kirchenoberhaupt ist seit 2014 Moran Mor Ignatius Aphrem II. mit Sitz in Damaskus. In Deutschland zählt die Kirche nach eigenen Angaben schätzungsweise 100.000 Gläubige in rund 60 Gemeinden. Das Patriarchalvikariat der Kirche hat seinen Sitz im Kloster St. Jakob von Sarug im nordrhein-westfälischen Warburg.

Hinweis:
Das Grußwort von Bischof Feige finden Sie untenstehend als pdf-Datei zum Herunterladen.

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