| Pressemeldung

Bischof Dr. Joachim Wanke, Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, fordert Neubesinnung auf christlichen Umgang mit Toten und Trauernden

Über 120 Teilnehmer auf der Fachtagung "Bestattungskultur - Zukunft gestalten" am 16./17.10.2003 in Erfurt

"Nicht der kulturelle Wandel ist das Problem, sondern die Sinnentleerung von Riten und Bräuchen im Umfeld von Begräbnis und Trauer um die Toten", stellt Bischof Dr. Joachim Wanke, Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, zu Beginn der Fachtagung "Bestattungskultur - Zukunft gestalten" in Erfurt heraus.

Im Laufe der Geschichte hat sich eine Vielfalt von Formen christlich geprägter Bestattungs- und Trauerkultur entwickelt. Das Verbindende dieser zeitbedingten Ausgestaltungen ist das christliche Menschenbild: "Der christliche Glaube behauptet einen 'Mehrwert' des Menschen, der sich in den Stichworten Kreatürlichkeit, Gottesebenbildlichkeit, Schuldverhaftung und Schuldbefreiung festmachen lässt. Die unverwüstliche Hoffnung für eine neue Lebendigkeit der Toten prägt das christliche Trauerethos". Dieses Ethos sei prinzipiell nicht an bestimmte kulturelle Ausprägungen gebunden, sondern auch für neue Ausdruckformen offen, so Bischof Wanke.

Die Frage nach den Toten und ihrem Schicksal wach zu halten sei der wichtigste Beitrag des christlichen Glaubens für eine neue Kultur des Trauerns und des Todes. Als ein "Bollwerk gegen jede Tendenz, die Toten nur technisch zu entsorgen", bezeichnet Wanke die Lebendigkeit und die Gedächtnispraxis christlicher Gemeinden in der liturgischen Feier des Leidens, Sterbens und Auferstehens Jesu Christi.

Der Vorsitzende der Pastoralkommission sieht viele Anknüpfungspunkte für eine neue Trauer- und Totenkultur. Angefangen bei neuen Formen von Totengedenkfeiern, die auch Nichtchristen ansprechen, über eine stärkere Sensibilisierung der Gesellschaft für die Situation der Leidenden und Sterbenden, etwa in der Hospizbewegung, bis hin zur verstärkten Bereitschaft der christlichen Gemeinden, Trauernden bei ihrem Trauerweg beizustehen. Das Aufgreifen von Sterben, Tod und Trauer in der schulischen Erziehung ermögliche ebenso wie die aktuelle bioethische Debatte mit ihren Fragen nach dem Schutz des Lebens in seinen schwächsten Phasen solche Anknüpfungspunkte.

Die Fachtagung "Bestattungskultur - Zukunft gestalten" am 16./17.10.2003 in Erfurt wird vom Bereich Pastoral im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und dem Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e.V. veranstaltet. Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und der Berufsgruppen aus der Bestattungsbranche diskutieren mit Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis über Perspektiven einer menschenwürdigen Bestattungskultur

Hinweis:
Anfragen zur Dokumentation (Januar 2004) der Fachtagung richten Sie bitte an: f.herzog@dbk.de.

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