| Pressemeldung | Nr. 008b

Begrüßung durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann

Zukunftsgespräch zwischen Bischöfen und Gemeinschaften des geweihten Lebens am 01.02.2007 in Himmelspforten (Würzburg)

Es gilt das gesprochene Wort!

Liebe Mitbrüder im bischöflichen Amt,
liebe Schwestern und Brüder aus den Gemeinschaften des geweihten Lebens,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich freue mich sehr, dass Sie so zahlreich der Einladung zum Zukunftsgespräch zwischen Bischöfen und Gemeinschaften des geweihten Lebens gefolgt sind. Es ist das erste Mal, dass Bischöfe und Repräsentanten aus den Orden und Säkularinstituten in so großer Zahl zu einer solchen Konferenz zusammenkommen.

Das heutige Zukunftsgespräch stellt einen Höhepunkt auf dem Weg dar, den wir in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam gegangen sind. Der in diesen Jahren intensivierte Gesprächsprozess auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz mit den Gemeinschaften des geweihten Lebens begann mit einem Studientag am 16. Februar 2005 auf der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Stapelfeld bei Cloppenburg. 40 Jahre nach Verkündigung von Perfectae caritatis, dem Dekret des II. Vatikanischen Konzils über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens, haben sich die Bischöfe mit dem Vorstand der Ordensobern-Vereinigungen über „Entwicklung und gegenwärtige Sendung der Gemeinschaften des geweihten Lebens“ in der Kirche in Deutschland beraten. Der Studientag in Stapelfeld hatte als eine wichtige Grundlage die jährlichen „Kontaktgespräche“ zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und den Orden. 1964 kam es auf der Ebene der Bischofskonferenz zu einer ersten Begegnung mit Höheren Ordensoberen. Daraus erwuchsen regelmäßige Kontakte zunächst zwischen den Priesterorden und der Deutschen Bischofskonferenz und seit 1980 auch zwischen den Frauenorden und der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 1977 heißen diese jährlich stattfindenden Begegnungen „Kontaktgespräche“. Im Jahr 1989 erfolgte unter meinem Vorsitz erstmals eine teils gemeinsame Runde der beiden zuvor getrennt geführten Kontaktgespräche. Die Kontaktgespräche wurden in diesen Jahren zu einer verlässlichen Institution des Austausches von Informationen, der Beratung gemeinsam interessierender Fragen in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge, der Caritas und der Bildung sowie im Schnittfeld von Kirche und Gesellschaft.

Mit dem Studientag auf der Frühjahrs-Vollversammlung 2005 wurde eine neue Qualität in der Beziehungsgestaltung zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und Orden erreicht. Erstmals waren Ordensleute in einer größeren Zahl als Gast bei einer Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz und berieten mit den Bischöfen aktuelle Fragen des Ordenslebens in der Kirche in Deutschland. Dabei wurden die Probleme nicht ausgespart, aber sie konnten mit Zuversicht angegangen werden. Dieser Austausch wurde in vier Fachgesprächen unter der Federführung der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (IV) fortgeführt. Die Fachgespräche boten die Chance, in einem kleineren Kreis unter Hinzuziehung von Fachleuten aus den Gemeinschaften sowie aus den Diözesen die Probleme genauer zu fassen und Perspektiven zu entwickeln, um auch künftig die Präsenz und das Wirken der Gemeinschaften des geweihten Lebens in der Kirche in Deutschland sicher zu stellen. Der eine oder die andere unter ihnen war an einem der Fachgespräche zu folgenden Themen beteiligt: (1) „Orden und Ortskirche“, (2) „Dienst an der Heiligkeit aller im Gottesvolk“, (3) die „sozial-karitativen Einrichtungen der Orden“, (4) „Berufungspastoral“. Das heutige Zukunftsgespräch knüpft an die guten Erfahrungen in den Fachgesprächen an und will die Ergebnisse theologisch bündeln, sie einer größeren Öffentlichkeit vorstellen und diskutieren.

Dazu begrüße ich Sie alle,
die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz, die durch ihre zahlreiche Teilnahme am heutigen Tag die Wertschätzung der Bischöfe für die Gemeinschaften des geweihten Lebens in den deutschen Diözesen ausdrücken,ausdrücklich erwähnen möchte ich den Vorsitzenden der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste, Bischof Dr. Felix Genn aus Essen, sowie den beauftragten Bischof für die Gemeinschaften des geweihten Lebens, Weihbischof Georg Weinhold aus Dresden,ich begrüße die Bischöfe aus Österreich und aus der Schweiz sowiedie Repräsentanten der Ordensleute aus diesen beiden Nachbarländern,die fremdsprachigen Ordensleute, die in Deutschland tätig sind und etwas von der weltkirchlichen Vielfalt des Ordenslebens deutlich machen,die Äbte und Äbtissinnen,die Oberinnen und Oberen aus den verschiedenen Gemeinschaften des geweihten Lebens,die Ordensreferenten aus den Diözesen und die Ordensfrauen, die in den Ordensreferaten tätig sind,die Theologinnen und Theologen und die vielen anderen Fachleute aus den Gemeinschaften des geweihten Lebens sowiedie Journalistinnen und Journalisten.Lassen Sie mich nun noch einen kurzen Blick auf den Tagungsablauf werfen. Am Vormittag geht es um die theologischen Grundlagen und konkrete pastorale Optionen für die Sendung der Gemeinschaften des geweihten Lebens in unserer Kirche. Nach dem Mittagessen besteht die Möglichkeit, das Gehörte in Arbeitsgruppen zu vertiefen und zu diskutieren. Den feierlichen Abschluss dieses Tages bildet die Eucharistiefeier im Kiliansdom zu Würzburg. Wir feiern diesen Gottesdienst am Vorabend des Festes „Darstellung des Herrn“, das in der Kirche auch als Tag des geweihten Lebens begangen wird.

Schon heute kann ich Ihnen ankündigen, dass möglichst zeitnah zum heutigen Zukunftsgespräch ein Wort der deutschen Bischöfe mit dem Titel Gemeinsam dem Evangelium dienen erscheinen wird. Darin sollen die guten Erfahrungen aus dem zweijährigen Gesprächsprozess für die vielfältigen Beziehungen zwischen Ortskirche und Gemeinschaften des geweihten Lebens fruchtbar gemacht werden. Darüber hinaus planen wir die Veröffentlichung einer Arbeitshilfe, die auch die Vorträge und weitere Ergebnisse des heutigen Tages enthalten wird.

Nun wünsche ich uns allen einen guten Verlauf dieser heutigen Tagung.

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