| Pressemeldung

Aus der Gerechtigkeit des einzelnen erwächst der Frieden für alle

Botschaft von Papst Johannes Paul II. zum Weltfriedenstag (1. Januar 1998)

Auf den engen Zusammenhang von Gerechtigkeit und Frieden weist Papst Johannes Paul II. in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 1998 hin. Sie seien keine abstrakten Begriffe oder fernliegende Ideale, sondern allen Menschen „als gemeinsames Erbe eingepflanzt“. Man dürfe jedoch nicht übersehen, daß es Ausgegrenzte, Arme und Opfer von Willkür gebe. Diese Menschen würden am eigenen Leib den Mangel an Frieden und die Auswirkungen der Ungerechtigkeit spüren.

Der Mensch ist - so der Papst - „von Natur aus mit allgemeinen, unantastbaren und unveräußerlichen Rechten ausgestattet.“ Es sei tragisch, daß die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen bekundeten Menschenrechte auch heute noch verletzt würden, „sei es durch Unterdrückung, Konflikte, Korruption oder in noch heimtückischerer Weise durch den Versuch, selbst die in der Allgemeinen Erklärung enthaltenen Formulierungen neu zu interpretieren, indem man sogar bewußt ihren Sinn verdreht.“

Der Papst fordert in seiner Botschaft eine Globalisierung der Solidarität. Vor allem die internationalen Organisationen müßten zur Förderung des Gemeinwohls beitragen. Der Mensch müsse im Mittelpunkt eines jeden sozialen Projekts stehen. Wenn das Ziel der Globalisierung darin bestehe, niemanden auszugrenzen, dann müsse die Frage der Verschuldung der armen Länder intensiv weiter angegangen werden. Lobenswerte Schritte seien bereits unternommen worden, „aber eine dauernde Lösung erfordert die konzentrierte Anstrengung aller, einschließlich der betroffenen Staaten selbst“.

Deutlich geißelt der Papst das „Laster der Korruption“, das die gesellschaftliche und politische Entwicklung vieler Völker unterminiere. Als weitere schwere Formen der Ungerechtigkeit nennt der Papst die „Epidemie der Gewalt gegenüber Frauen, Mädchen und Jungen“; dazu gehörten vor allem Zwangsprostitution, Kinderpornographie und die Ausbeutung Minderjähriger „unter den Bedingungen der Sklaverei“.

Der Papst spricht die Hoffnung aus, daß mit Blick auf das Jubiläum des Jahres 2000 den Menschen die Abhängigkeit des Geschöpfes vom Schöpfer bewußt wird. In der biblischen Tradition sei ein Jubiläumsjahr auch „eine Zeit der Sklavenbefreiung, der Landrückgabe an den rechtmäßigen Eigentümer, des Schuldenerlasses und der konsequenten Wiederherstellung der Formen von Gleichheit unter allen Volksangehörigen“.

 

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