| Pressemeldung | Nr. 081

„Appell für eine glaubwürdige Evangelisierung in der Welt von heute“

Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, zur Lehrmäßigen Note zu einigen Aspekten der Evangelisierung der Kongregation für die Glaubenslehre

Heute wurde in Rom die „Lehrmäßige Note zu einigen Aspekten der Evangelisierung“ vorgestellt, mit der die Kongregation für die Glaubenslehre an grundlegende Prinzipien der Verkündigung des Evangeliums erinnert. Das Dokument ist ein ermutigender Appell für eine glaubwürdige Evangelisierung in der Welt von heute. Der Text umfasst in der deutschen Veröffentlichung 24 Druckseiten und ist in fünf Kapitel mit insgesamt 13 Artikeln gegliedert.
Nach dem Missionsdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils und der entsprechenden Enzyklika von Johannes Paul II. Redemptoris missio aus dem Jahr 1990 sowie einigen wichtigen Verlautbarungen der zuständigen Kongregationen, z. B. über Mission, Verkündigung und Dialog, legt die Glaubenskongregation nun eine mehr auf die Lehre konzentrierte Note vor. Diese bringt nicht die ganze Thematik der Evangelisierung, sondern grundlegende theologische Voraussetzungen zur Sprache. Es geht in der Erklärung vor allem um die Wiedergewinnung eines authentischen Missionsgedankens, der vor allem in der westlichen Welt aus vielen Gründen in eine Krise kam: Individualisierung und Säkularisierung, Beliebigkeit der Heilswege und Heilsmöglichkeiten für die Menschen, Verdacht der Mission auf Indoktrination, gewiss auch Ungeschicklichkeiten und einzelne Missgriffe in der Missionsgeschichte.

Im Zentrum der Note steht die Vereinbarkeit von Freiheit und Wahrheit. Ein Missverhältnis zwischen beidem hat oft die Annahme von Mission überhaupt verhindert. Die Erklärung zeigt, dass beides sich nicht ausschließt, besonders wenn man das Verständnis des Glaubens auf die ganze Person richtet. Die Sendung der Kirche darf nicht verkürzt werden auf Ethik und Sozialarbeit, so wichtig diese auch sind. Es geht um das reale Heil und die Bedingungen, es zu gewinnen, für alle Menschen. In dieser Mission hat die Kirche weltweit einen unersetzlichen Platz. Kirche und Mission, aber auch die missionarische Bereitschaft des einzelnen Christen stehen in einem engsten Zusammenhang. Die Heilsmöglichkeit für alle Menschen darf nicht gegen den Missionsauftrag der Kirche gestellt werden. So versucht die Note in einem Zeitalter des „Relativismus“, den auch Papst Benedikt XVI. immer wieder hervorhebt und kritisiert, den Gedanken der Mission in seinem Rang hervorzuheben. Gerade die westliche Welt ist in dieser Hinsicht oft durch Missionskritik und Missionsmüdigkeit gelähmt.

In diesem Sinne begrüßt die Deutsche Bischofskonferenz die „Lehrmäßige Note“ der Glaubenskongregation und hofft mit ihr auf eine gute, fruchtbare Wirkung. Die deutschen Bischöfe haben seit dem Jahr 2000 vieles getan, um das missionarische Zeugnis in unserem Land, besonders aber die Verpflichtung zur Weltmission zu stärken. Das große Dokument „Allen Völkern sein Heil“ (2004) hat deshalb eine große Ähnlichkeit und Konvergenz mit der „Lehrmäßigen Note“. Der Ansatz dieses deutschen Textes ist etwas breiter, aber in den zentralen Ausführungen weitgehend in dieselbe Richtung orientiert.

Das Dokument der Glaubenskongregation steht so in einer Linie mit dem Bemühen der Deutschen Bischofskonferenz, die missionarische Dimension der Kirche wieder stärker bewusst zu machen. In den vergangenen Jahren haben sich die deutschen Bischöfe in mehreren Publikationen verschiedenen Aspekten der Evangelisierung gewidmet:

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