| Pressemeldung | Nr. 038

50. „Essener Gespräche zum Thema Staat und Kirche“

Kardinal Marx würdigt Staatskirchenrecht und ökumenische Kooperation

Anlässlich der 50. „Essener Gespräche zum Thema Staat und Kirche“ hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, die Initiative als wichtigen Beitrag zur zeitgemäßen Art der Neuinterpretation des Verhältnisses von Kirche und Staat gewürdigt. Die „Essener Gespräche“ erwiesen sich als Lernvorgang und damit nicht als eine Institution, die im Beharren erstarren wolle, sondern sich mit Gottvertrauen neuen Fragestellungen und Herausforderungen stelle. „Im Namen der Deutschen Bischofskonferenz möchte ich dem Bistum Essen, welches sich in den 1960er Jahren der Aufgabe angenommen hat, das deutsche Staatskirchenrecht als Freiheitsangebot und -chance im Rahmen einer jährlich stattfindenden wissenschaftlichen Tagung zu fördern und zu untermauern, ganz herzlich danken. Dass dabei die Materie des Staatskirchenrechts ein Gebiet großer und enger ökumenischer Kooperation ist, mag nicht nur eine spezielle Folge deutscher Rechtsgeschichte sein, sondern ein Beleg dafür, dass es sich um ein konfessionsverbindendes Phänomen handelt, bei dem eine gemeinsame Basis der religiösen Interessen und Standpunkte existiert“, schreibt Kardinal Marx in einem Grußwort für die Jubiläumsveranstaltung am heutigen Sonntag (8. März 2015) in Essen.

„Das Bistum Essen institutionalisierte nicht nur die Essener Gespräche, sondern war vor dem Übergang in die Trägerschaft des Verbandes der Diözesen Deutschlands auch der Geburtshelfer des Instituts für Staatskirchenrecht der Diözesen Deutschlands. Hinter all diesen Institutionalisierungsprozessen stehen aber auch eine stattliche Reihe besonders engagierter Einzelpersonen, denen in diesem Zusammenhang besonders auch über den Tod hinaus zu danken ist“, so Kardinal Marx. Die „Essener Gespräche“ wussten sich von Anfang an einem mehrperspektivischen Zugang zum Thema Staat und Kirche verpflichtet: „Nur mit diesem Zugang lässt sich die Ordnung von Staat und Kirche adäquat erfassen, analysieren und kritisch reflektieren.“ Die Vielseitigkeit der angesprochenen und in den fünf Jahrzehnten diskutierten Themen sei ein „Indikator für die Vitalität des Miteinanders von Staat und Kirche, auch in Zeiten des Individualismus. Allen Unkenrufen zum Trotz haben die ‚Essener Gespräche‘ zu Recht die Dimension und die Erforderlichkeit von institutionellen Stützen im religiösen Feld – gerade auch hinsichtlich der Überlieferungs- und Vermittlungsprozesse – offengehalten und auf die Rolle der Kirche in diesem Gefüge hingewiesen“, schreibt Kardinal Marx. Beim Thema Staat und Kirche werde nicht auf eine Selbstabgrenzung des gegenseitigen Nichtverstehens dieser beiden Wirklichkeiten gesetzt, sondern deren Gegenüber als wechselseitiger Übersetzungsprozess aufgefasst.


Hintergrund

Die 50. „Essener Gespräche“ finden am 9. und 10. März 2015 in der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ in Mülheim an der Ruhr statt. Das Bistum Essen schaut in einem Gottesdienst und einem Festakt auf die 50-jährige Geschichte der „Essener Gespräche“ zurück.


Hinweis:

Weitere Informationen sind im Internet unter www.bistum-essen.de zu finden.

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